Lüneburg. Einen glaubwürdigen Neustart für eine ergebnisoffene Suche nach einem Endlager für Atommüll kann es nach Ansicht der grünen Landtagsabgeordneten Miriam Staudte nur geben, wenn Gorleben vor einem neuen Verfahren endgültig aufgegeben wird. "Die bisherigen Vorschläge der Bundesregierung sind inakzeptabel. Wer im Fall Gorleben politische Kompromisse eingeht, macht Abstriche bei der Sicherheit", reagiert sie auf die Anweisung von Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU), den Salzstock nicht weiter auszubauen, ihn aber dennoch als möglichen Standort im Rennen zu belassen.

Neue objektive wissenschaftliche Sicherheitsanforderungen könnten nur erarbeitet werden, wenn noch kein Standort und kein Wirtsgestein bestimmt ist. "Andernfalls wird weiterhin politischer Einfluss auf die Formulierungen der zu erfüllenden Sicherheitsanforderungen genommen werden", moniert die Abgeordnete aus Lüdersburg, die auch den Kreis Lüchow-Dannenberg im Landtag vertritt. Kritik übt sie zudem an den Planungen, die vorläufige Sicherheitsanalyse Gorlebens weiterzubetreiben. "Dies ist keine vorläufige Sicherheitsanalyse, sondern eine endgültige Umsetzungsanalyse", so Staudte. "Es wird nicht der bisherige Wissenstand analysiert, vielmehr werden Konzepte, welche Müllmengen mit welchen Behältertypen eingelagert werden können, erarbeitet."

Eine Absage erteilt sie auch den Überlegungen, in Gorleben ein Forschungslabor einzurichten. "In Wirklichkeit geht es nur um den weiteren Ausbau und die Vorfestlegung auf Salz als Endlagergestein."