Lüneburg. Unter dem geschmückten Tannenbaum kommt die Familie zusammen und feiert gemeinsam ein Fest. So besinnlich geht es zu Weihnachten in Deutschland aber nicht in allen Haushalten zu. Schwierig gestaltet sich das Fest für Kinder, deren Eltern geschieden sind. Noch schlimmer ist es, wenn sich die Eltern nur noch vor Gericht sehen, um über das Sorgerecht zu streiten.

Kurz vor Weihnachten macht deshalb die Selbsthilfegruppe "Entsorgte Eltern und Großeltern" mit einer Mahnwache vor dem Amtsgericht auf ihr Anliegen aufmerksam. "Wir sind als blaue Weihnachtsmänner verkleidet und haben Geschenke dabei, die wir symbolisch vor das Gericht stellen, weil unsere Kinder sie nicht bekommen", sagt Peter Witkowski, einer der Sprecher der Selbsthilfegruppe, die Betroffene in Lüneburg und Geesthacht unterstützt. "Oft kommen die Pakete ungeöffnet zurück. Weihnachten ohne Kinder ist etwas anderes, es ist kalt und trist", sagt der Lüneburger, der mit anderen Betroffenen jeden Montag im Dezember von 15 bis 16 Uhr vor dem Amtsgericht Mahnwache halten will.

200 000 Paare in Deutschland lassen sich im Jahr scheiden, betroffen von der Trennung sind oft auch Kinder. Ansprechpartner der Selbsthilfegruppe sind unter der Telefonnummer: 04137/7056 erreichbar.

(wei)