Gesundheitstag für Menschen ab dem 50. Lebensjahr als Ideenbörse

Lüneburg. Gemeinsam mit der Initiative "Reife Leistung" von der Süderelbe AG wollte die Handwerkskammer den Betrieben der Region zeigen, welche Möglichkeiten es für eine Gesundheitsvorsorge aufwärts am Arbeitsplatz gibt - vor allem für Menschen ab dem 50. Lebensjahr. Doch bei den Angeboten, die in diesem Tag vorgestellt wurden, stellte sich auch die Frage, ob sich Investitionen in dem Bereich für Unternehmen überhaupt rechnen.

"Wissenschaftliche Studien gehen davon aus, dass ein investierter Euro in diesem Bereich eine Rendite von 1,2 bis 1,3 Euro bringt", sagte Professor Lutz Schumacher von der Leuphana. Doch der Gewinn für das Unternehmen, das sich für die Gesunderhaltung seiner Mitarbeiter engagiert, darf nicht nur im Rahmen einer betriebswirtschaftlichen Kosten-Nutzen-Analyse eine Rolle spielen, meinte er. "Körperliche Fitness ist gut, aber ich muss mich auch wohl fühlen an meinem Arbeitsplatz. Eine betriebliche Gesundheitsvorsorge steigert das Wohlbefinden, die Kreativität und die Zufriedenheit am Arbeitsplatz", sagte er.

Davon zeigte sich auch Oberin Elisabeth Börner-Gleiß überzeugt. Sie ist Vorsitzende der Augusta-Schwesternschaft in Lüneburg und beschäftigt ausschließlich weibliche Mitarbeiterinnen in der ambulanten und stationären Krankenpflege. "Es gehörte immer zum Selbstverständnis unserer Institution, dass wir Fürsorge für unsere Mitarbeiter üben wollen. Ansonsten würde die gegenseitige Wertschätzung leiden", sagte sie.

Was sein Betrieb für seine Mitarbeiter tun könne, hänge allerdings vom Einzelfall ab. Die üblichen Kurse für Entspannungstechniken und Rückengymnastik seien nützlich, aber im Alltag müsse der Unternehmer individuelle Angebote machen. "Neu bei uns wird demnächst ein Ruheraum sein, in dem unsere Fahrer eine Mittagspause machen können", sagte Alfred Schiller, Geschäftsführer der Schiller Zahntechnik in Salzgitter. Für sein Gesundheitsmanagement ist er bereits ausgezeichnet worden. "Gesundheitsschutz ist eine Führungsaufgabe. Es geht darum, Rahmenbedingungen zu schaffen, die den Stress am Arbeitsplatz eindämmen. Hinter dem Ziel muss die Unternehmensleitung stehen", sagte er.

Und das gilt in der Zukunft noch mehr als heute. "In Zeiten des demografischen Wandels wird es eine zentrale Aufgabe der Unternehmen sein, attraktiv zu bleiben. Dazu gehört auch ein praktizierter Gesundheitsschutz. Das ist kein Luxus, sondern ein notwendiges Mittel, um auch mit älteren Arbeitnehmern die Unternehmensziele zu erreichen", sagte Professor Lutz Schumacher.