Mehr als 300 Menschen halten eine Attrappe auf. Ab Mittwoch Camp in Wendisch Evern

Lüneburg. Mit einer Castor-Attrappe in Originalgröße haben das bundesweite Kampagnennetzwerk "Campact" und die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg gestern in Lüneburg gegen den bevorstehenden Transport radioaktiven Mülls demonstriert. Begleitet wurde der Zug vom Clamartpark zum Bahnhof von mehr als 300 Menschen.

Die Lüneburger Schrotttrommler teilten ihre Meinung per Sticks und Fässern kund, die Redner per Megafon: BUND-Sprecherin Renate Backhaus rief dazu auf, sich bezüglich des Endlagersuchgesetzes "nicht für dumm verkaufen" zu lassen. "Jeder Castor, der nach Gorleben rollt, manifestiert Gorleben." Christoph Bautz von Campact: "Täglich wird der Salzstock ausgebaut, 1,6 Milliarden wurden investiert. Solange Gorleben eine Option bleibt, wird es keine ergebnisoffene Suche geben."

Die Aktion ist Teil einer Demonstrations-Tour durch zehn Städte entlang der Castorstrecke, die in Karlsruhe begonnen hat und am Mittwoch, 23. November, vor dem Bundesumweltministerium in Berlin enden soll. In Lüneburg fanden die Aktivisten Unterstützer im BUND, dem DGB, dem Aktionsbündnis gegen Atom und dem Castor-Plenum. Dirk Werner vom Aktionsbündnis kündigte für den bevorstehenden echten Castortransport an, den Zug vor Lüneburg zum Stehen bringen und zwischen Uelzen und Winsen/Luhe eine Menschenblockade auf der Transportstrecke bilden zu wollen.

Am Mittwoch, 23. November, beginnt zudem in Wendisch Evern am Heidweg ein Camp mit Infopunkt und Mahnwache. Ab Donnerstag, 24. November, richten Aktivisten eine Informationsstelle an der Kreuzung Schießgrabenstraße/Altenbrückertorstraße in Lüneburg ein. Und die Kampagne "Hart Backbord!" organisiert für Freitag, 25. November, die traditionelle Vorabenddemonstration zwischen Clamartpark und Bahnhof, Beginn ist um 18 Uhr am Park, die Abschlusskundgebung mit einem Auftritt des Berliner Rappers Kobito findet am Bahnhof statt. Bis 24 Uhr ist die Demonstration angemeldet - die letzte Möglichkeit dafür. Denn um 0 Uhr am 26. November tritt die Allgemeinverfügung in Kraft, nach der Versammlungen entlang der Transportstrecke verboten sind.