Die deutschen Unternehmen aus Industrie und Wirtschaft kamen überwiegend wohlbehalten durch die vergangenen Krisenjahre. Einige hatten mit kurzzeitigen Auftragseinbrüchen zu kämpfen, sind aber inzwischen wieder wohlauf. Andere waren von den Auswirkungen der Krise gar nicht betroffen. Darüber können sich auch die Arbeitnehmer freuen. Sie haben dazu beigetragen, dass die Bilanzen heute gut aussehen, sie haben je nach Bedarf weniger gearbeitet oder Überstunden gemacht.

Aber nur die Hälfte von ihnen, nämlich vor allem Ältere mit mittleren bis hohen Einkommen, die in großen tarifgebundenen Betrieben arbeiten, kann in diesem Jahr mit einer Jahressonderzahlung rechnen. Das ist neben der sinkenden Zahl der tarifgebundenen Arbeitsverhältnisse ein Indiz dafür, wie tief die Spaltung in der Arbeitswelt inzwischen geht, zwischen denjenigen, die unter dem Schutz eines allgemein verbindlichen Tarifvertrags arbeiten und jenen, die einem Hausvertrag unterliegen oder selbst mit ihrem Arbeitgeber die Bedingungen ihrer Arbeit aushandeln müssen. Seit Jahren nimmt die Zahl der geringfügig Beschäftigten und der Leiharbeiter zu. Ausgegründete Firmen mit Hausverträgen, Leiharbeiter und Minijobs sind in verschiedenen Branchen nicht mehr die Ausnahme zu Zeiten, in denen die Auftragsbücher überquellen. Sie sind längst Teil des Systems geworden.

Auch sie haben zum Erfolg beigetragen. Dafür steht ihnen auch eine faire finanzielle Beteiligung zu.