Lüneburg. Vertreter von Politik und Verwaltung aus den Landkreisen Lüneburg und Harburg gaben jetzt den Startschuss für das Projekt "Innovationsnetzwerk für energieoptimiertes Sanieren und Bauen". Das Projekt wird in den kommenden drei Jahren mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gefördert. Das Projekt soll helfen, den Stau bei der energetischen Gebäudesanierung aufzulösen. Das Motto lautet: "Raus aus dem Sanierungsstau - rein in die Energiewende".

"Der Landkreis Lüneburg will 100-Prozent-Erneuerbare-Energien-Region werden", sagte Monika Scherf, Kreisrätin des Landkreises Lüneburg. Das Potenzial dazu erforscht derzeit die Leuphana Universität in einer Leitstudie. Das jetzt neu gegründete Netzwerk mit dem Kurznamen "innonet.3E" sei ein wichtiger Schritt zu diesem Ziel, denn der Bereich Gebäudesanierung berge ein hohes Energieeinsparpotenzial, so Scherf.

Mit dem Vorhaben wird ein Netzwerk aufgebaut, in dem Betriebe die Möglichkeit, sich den Herausforderungen des energetischen Sanieren und Bauens gemeinsam zu stellen. "Es ist ein Projekt, das sowohl zum Klimaschutz als auch zur Wirtschaftsförderung beiträgt", so Heide-Rose Manz-Keinke, Geschäftsführerin der Klimawerk Energieagentur in Lüneburg. Der Sanierungsstau bei Gebäuden, die 20 Jahre und älter sind, liegt bundesweit bei mehr als 70 Prozent. Allein in den Landkreisen Lüneburg und Harburg gibt es rund 90 000 Gebäude, die energetisch saniert werden müssten, heißt es aus dem Kreishaus in Lüneburg. Wer seinen Altbau saniert, soll Aufwendungen für Energiesparmaßnahmen steuerlich absetzen können. "Die Stadt Lüneburg mit ihrem schönen Altbaubestand braucht Planer und Handwerker, die energetische Sanierung genauso beherrschen wie den Denkmalschutz", sagte Markus Moßmann, Umweltdezernent der Hansestadt. Und Rainer Rempe, Erster Kreisrat des Landkreises Harburg, ergänzte: "Wir brauchen in diesem Bereich Aufklärung, Qualifikation und Weiterbildung. ,Innonet.3E' passt als Baustein gut in unser umfassendes Klimaschutzkonzept."

Ziel ist es, in der Stadt Lüneburg und in den Landkreisen Lüneburg und Harburg den Anteil sanierter Altbauten und energieeffizienter Neubauten zu erhöhen. Planer, Energieberater und Handwerksbetriebe sollen sich in dem neuen Projekt ebenfalls zusammenschließen und ihr Wissen miteinander teilen. Koordiniert wird das Netzwerk von der Klimawerk Energieagentur. Die Leuphana Universität und die Hochschule 21 in Buxtehude haben Interesse bekundet, das Innovationsnetzwerk wissenschaftlich zu begleiten. Angeschoben wurde das Projekt von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für Stadt und Landkreis Lüneburg.