Scharnebeck. Seit Montag liegt das Schiffshebewerk in Scharnebeck still. Die Ursache für die Zwangspause ist wieder einmal ein Lagerschaden am Westtrog. Voraussichtlich noch heute soll der Schaden behoben und der Trog wieder einsetzbar sein, sagt auf Anfrage der Lüneburger Rundschau Martin Köther, Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes Uelzen.

Drei Seilscheiben müssen ausgetauscht werden. Die Lager an den insgesamt 120 Seilscheiben des Trogs gelten als neuralgische Schwachpunkte. "Seit Montag 17 Uhr arbeiten wir in drei Schichten rund um die Uhr", so Köther. Die Arbeiten seien äußerst komplex.

Allerdings habe man dieses Mal, die Schifffahrtsverbände schon Tage vorher über die bevorstehenden Reparaturarbeiten informieren können. "So hatte die Schifffahrt mehrer Tage Vorlauf, um andere Routen wählen zu können", sagt Köther. Scharf kommentiert Binnenschiffer Willi Westphal die erneute Panne. "Die Kiste ist verfahren, Sanierungsarbeiten werden seit Jahren verschlampt und wenn man nicht auf dem neuesten Stand der Technik ist, fällt man eben immer wieder hinten runter", sagt der 54-Jährige.

"Ob ich nun von der Sperrung frühzeitig erfahre oder nicht. Das nutzt mir nichts, solange ich mein Geld in diesem Revier verdienen muss." Westphal ist auf dem Weg von Magdeburg nach Hamburg. Mit über 30 Kollegen erwartet er im Oberhafen auf die Öffnung des Hebewerks. Es sei eine Katastrophe für alle mit ungeheuren Folgeschäden für die Wirtschaft.

Je nach Ladung rechnen die Schiffer mit einem täglichen Verdienstausfall von 1000 bis 4000 Euro. Westphal moniert zudem die langwierigen Sanierungen am Westtrog.

Immer wieder war es in der Vergangenheit zu Pannen am Schiffshebewerk Scharnebeck gekommen. Von den aufwendigen und Tage dauernden Reparaturen waren jeweils mehrere Dutzend Binnenschiffer betroffen.