Die neue Verbindung zwischen Universität und Stadt haben Präsident Sascha Spoun und Oberbürgermeister Ulrich Mädge schon vielfach beschworen. Der Uni-Chef verlegte die Begrüßung der Erstsemester vom Campus in die Kirche, die Hochschule sollte ihren Elfenbeinturm-Status verlieren.

Die beste Verbindung aber schaffen Universität und Stadt, wenn Absolventen in Lüneburg leben bleiben, auch nach ihrer Studentenzeit. Weil ihre erworbenen Kompetenzen und Ideen den Puls der Stadt schlagen lassen. Diese lebenswichtige Verbindung schafft kein Innovationsinkubator. Der Verein FCKW, gegründet von Studenten und am Leben gehalten von Absolventen, schafft es. Er bereichert Lüneburg mit Aspekten, auf die Marketing und Verwaltung der Stadt nicht kommen. Denn eine Profilierung der Backsteinstadt auf die zwar zu Recht viel umworbenen Best Ager und Rote-Rosen-Fans ist zwar naheliegend, aber mittel- und langfristig zu kurz gegriffen.

Nun bringen die Ex-Hochschüler von FCKW nicht nur ein neues kommerzielles Angebot in die Innenstadt: Stundenschreibtische und -besprechungsräume für Freiberufler. Sie wollen auch eine neue Diskussionsreihe etablieren: über soziales Unternehmertum in der Region. Die zeitgenössischen Nachfolger der alten Dritte-Welt-Läden liegen schwer im Trend - vielleicht wegen des immer stärker werdenden Wunsches nach Regionalität und Fairness der gekauften Produkte bei Verbrauchern.

Bleibt zu hoffen, dass unsere kleine Stadt nicht nur die Köpfe für solche Ideen hat, sondern auch den Markt. Damit ihre Umsetzung wirtschaftlich sein kann.