Seit zwei Wochen ist Jan Boleslaw vermisst. Die Kriminalpolizei ermittelt in einem möglichen Mordfall gegen einen noch unbekannten Täter.

Lüneburg. Beamte der Kriminalpolizei Lüneburg ermitteln in einem möglichen Mordfall gegen einen noch unbekannten Täter. "Wir gehen von einem Gewaltverbrechen aus", bestätigt Polizei-Sprecher Kai Richter entsprechende Medienberichte. "Ende voriger Woche wurde eine Mordkommission eingerichtet." Der Grund dafür seien neue Erkenntnisse im Fall des bereits seit zwei Wochen vermissten 22-Jährigen Jan Boleslaw Migas. Details gibt Richter aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekannt.

Erfahren hat die Schwester des jungen polnischen Staatsbürgers von der möglichen Wende in dem Vermisstenfall aus der Zeitung. "Ich musste mich erst einmal hinsetzen und weinen", berichtet Agnieszka Siwek. Auf die alarmierende Nachricht habe sie niemand vorbereitet. "Das war schockierend für mich." Ahnungslos habe sie sich noch darüber gewundert, dass ihr eine Nachbarin ihr Beileid aussprach.

Am 21. September hatte sich Siwek an die Polizei gewandt, um ihren Bruder als vermisst zu melden. Außerdem erstellte sie eine Facebook-Seite, um in dem sozialen Netzwerk nach Hinweisen zu suchen. Bislang hat sich noch niemand gemeldet, der weiß, wohin sich der junge Mann mit seinem blauen Kymco-Roller aufmachte.

Nach dem Tod seiner Mutter waren Jan Boleslaw und sein kleiner Bruder zu ihrer Schwester nach Neetze gezogen. Dort ließ er am 18. September seinen Hund alleine zurück, was nach Angaben der Schwester untypisch sei und gegen eine Ausreißertat spreche. "Diese Ungewissheit macht mich verrückt", sagt Agnieszka Siwek. "Das hätte Jan seiner Familie niemals angetan", ist sich seine Schwester sicher.