“Noch spricht jeder mit jedem, greifbare Ergebnisse gibt es noch nicht“, sagt Andreas Meihsies, Chef der grünen Ratsfraktion.

Lüneburg. Dort sind jetzt die Parteien gefordert, denn nach den Wahlergebnissen der Kommunalwahl vom 11. September hat keine der Fraktionen allein die Möglichkeit, in Zukunft mit ihrer Politik die Ratsarbeit allein zu gestalten.

Derzeit wird hinter den Kulissen ausgelotet, wer mit wem in der nächsten Amtsperiode des Stadtrates gemeinsame Sache machen könnte. Gestern Abend saß die SPD erstmalig mit der Ratsfraktion der Grünen zusammen. "Wir haben in sachlicher, freundlicher und offener Atmosphäre miteinander gesprochen. Es gibt viel Übereinstimmung, zum Beispiel bei den Themen Stadtentwicklung, Bildung und Energie. Es gibt aber auch weiteren Gesprächsbedarf", fasst SPD-Fraktionschef Heiko Dörbaum zusammen.

In der nächsten Woche wolle man sich wiedertreffen, auch mit der CDU soll noch gesprochen werden - vermutlich zeitgleich und parallel zu den derzeit laufenden Gesprächen. "Die Fraktion hat den Auftrag, mit beiden Parteien zu sprechen. Darüber werden wir anschließend beraten und dem Ortsverein berichten", sagt Dörbaum. Die konstruktive Atmosphäre, die das erste Gespräch gekennzeichnet hat, hat auch Andreas Meihsies als angenehm empfunden. "Die Atmosphäre war gut, aber inhaltlich ist zwischen uns bisher wenig geschehen. Die Knackpunkte kommen erst noch, so zum Beispiel in Sachen Stadtentwicklung. Da wollen wir mehr Grünflächen in der Stadt, außerdem wollen wir den Flugplatz loswerden, darüber wird zu reden sein", sagt Meihsies. Sprechen will er auf jeden Fall auch mit der CDU, einen Termin mit Fraktionsführer Eckhard Pols gibt es aber noch nicht.

Auf der Agenda mit der SPD stehen für Meihsies noch das Disziplinarverfahren gegen den Ersten Stadtrat Peter Koch, die Streitkultur im Rat und die Haushaltskonsolidierung. "Das wird nicht einfach werden", meint der Grüne. Gespräche gibt es derzeit auch zwischen den kleineren Parteien. Neu dabei sind die Piraten und die Rentnerpartei. Kontakt zu ihnen aufgenommen hat Michél Pauly, neuer Fraktionschef der Linken im Stadtrat. "Wir werden rechnerisch für eine Mehrheitsgruppe nicht gebraucht, deshalb sind wir bei den großen Koalitionsgesprächen außen vor. Aber es gibt Gespräche zwischen den Linken und den Piraten. Wir reden darüber, ob eine Zusammenarbeit in einer Gruppe im Rat für uns sinnvoll und machbar ist. Zu spruchreifen Ergebnissen sind aber noch nicht gekommen", sagt Pauly.