Schuppen, Hauseingänge und Kleidertruhen standen in Flammen. Für mindestens fünf Brände muss sich nun seit Mittwoch Marcel K. aus Vastorf vor dem Landgericht Lüneburg verantworten.

Lüneburg. In den vergangenen zwei Jahren kam es zu einer Serie von Bränden in Vastorf. Schuppen, Hauseingänge und Kleidertruhen standen in Flammen, konnten aber meist kurz darauf gelöscht werden. Personen kamen nicht zu Schaden. Lange haben Polizei und Feuerwehr ermittelt. Für mindestens fünf Brände im vergangenen Jahr muss sich nun seit Mittwoch Marcel K. aus Vastorf vor dem Landgericht Lüneburg verantworten.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 23-jährigen Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr vor, unter anderem ein Feuer im Eingangsbereich seines Wohnhauses gelegt und in seinem eigenen Schlafzimmer Kleidung, die auf einem Wäscheständer trocknete, angezündet zu haben. Außerdem soll er einen Fachwerkschuppen, der als Scheune genutzt wurde und eine Truhe in der Gaststätte "Dorfkrug" in Brand gesteckt haben, der entstandene Sachschaden liegt bei 1000 Euro.

Das Interesse der Dorfbewohner an der Aufklärung der Vorfälle ist groß, der Zuschauerraum im Gerichtssaal ist voll. Nach der Festnahme von Marcel K. hat es keine Brände in Vastorf mehr gegeben. Der Angeklagte, der seit Mai in Untersuchungshaft sitzt und in Handschellen in den Saal geführt wurde, bestreitet allerdings die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft.

Zu Beginn der Verhandlung vor der vierten Strafkammer wollte er zunächst keine Aussagen machen, kündigte aber für den Verlauf der Verhandlungen an, sich zu äußern.

Marcel M.s Verteidiger verwies auf mehrere ungeklärte Brände in Vastorf im Jahr 2009 und verlangte Akteneinsicht in die Ermittlungsakten zu den Vorfällen. Der Angeklagte, der in einem Dorf nahe Magdeburg geboren wurde, wuchs in Volkstorf auf und beendete die Schule mit einem Hauptschulabschluss. Eine Ausbildung hat er nicht absolviert. Um die Miete für seine Wohnung zu bezahlen, arbeitete er immer wieder einige Monate, unter anderem als Hilfskraft bei einem Holzkohlehersteller im Lüneburger Hafen und als Helfer bei einer Straßenbaufirma. In seiner Freizeit engagierte er sich bei der Freiwilligen Feuerwehr. Und das schon seit langer Zeit, im Alter von elf Jahren trat er bereits der Kinder- und Jugendwehr bei.

"Dort fand er Kameradschaft und eine gute Gruppe, in der er gut zurecht kam", sagte der Sachverständige Dr. Frank Wegener, der ein Gutachten zur Einschätzung der Schuldfähigkeit des Angeklagten angefertigt hat.

Für den Prozess sind bislang sechs Verhandlungstage geplant, 22 Zeugen und zwei Sachverständige sollen gehört werden. Mit einem Urteil wird derzeit am 7. Oktober gerechnet. Die Verhandlung wird am kommenden Donnerstag um 9.15 Uhr im Saal 12 des Landgerichts fortgesetzt.