Rezension von Horst Pohls “Dat is Platt“ - Cartoons auf Niederdeutsch

Jede Region hat ihre Eigenheiten, Norddeutschland mit Platt sogar eine eigene Sprache. Zwar wird den hier Lebenden gern nachgesagt, sie seien eher wortkarg, aber diese Beschreibung stimmt nur halb, glaubt man dem neuen Buch von Horst Pohl.

Unter dem Titel "Dat is Platt" beweist der gebürtige Ostfriese, dass es nicht darauf ankommt, wie viel gesagt wird, sondern was. Horst Pohl jedenfalls hat die Menschen vor und hinterm Deich beobachtet und freche Cartoons gezeichnet. Darin kommen bärtige Seebären, Kohlfahrten, das liebe Federvieh und die Mode im Norden ebenso vor, wie die Wind und Wetter am Meer.

Ein sehschwacher Großvater führt ein riesiges Huhn am Arm und sagt zu seinem erstaunt blickendem Gegenüber: "Wat seggst du dor? Denn heff ik woll güstern mien Fro opfreten?!" In einem anderen Cartoon mokiert sich ein Huhn, das in die "Gala" blickt: "Dat Ei will plietscher ween as de Heen", weil das Ei interessiert in einem Buch des Philosophen Hermann Kant liest. Das ist auch auf den zweiten Blick noch lustig. Dafür, dass die Sprüche grammatikalisch korrekt sind, haben Ekhard Ninnemann und der ehrenamtliche Plattdeutschbeauftragte der Stadt Lüneburg, Günther Wagener gesorgt.

Horst Pohl: "Dat is Platt" Cartoons frischweg ut den Noorden, Schünemann Verlag, 52 Seiten, 9,90 Euro