Die Verwaltung der Stadt Lüneburg hat ein Konzept zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in der Hansestadt entwickelt.

Lüneburg. Vor fast anderthalb Jahren hat der Jugendhilfeausschuss der Stadt Lüneburg beschlossen: Die Verwaltung soll ein grobes Konzept für die mögliche Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in der Hansestadt entwickeln. Jetzt steht das Papier, heute stellen Vertreter des Fachbereichs Familie und Bildung es den Mitgliedern des Jugendhilfeausschusses vor.

Angestoßen hatte das Thema die Fraktion der Grünen mit einer Anfrage im Februar vergangenen Jahres. Zwei Wochen später stellte die Gruppe aus SPD und CDU den Antrag, "Stadtteilprojekte zur Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen in Beratungs- und Entscheidungsprozesse" zu entwickeln. Gemeinsam bildeten die Initiativen aus der Politik im April die Grundlage für die Entscheidung im Jugendhilfeausschuss zur Entwicklung eines Grobkonzepts.

Achtmal hat seitdem die von der Verwaltung organisierte Arbeitsgruppe aus Vertretern von Stadtjugendring, Hansestadt, Polizei, Rat, Kirche, freier Wohlfahrtspflege, Kinderschutzbund und Albatros e.V. getagt. In einem "intensiv geführten (Auseinandersetzungs-) Prozess" sei das nun vorliegende Konzept erstellt worden, schreibt Burkhard Hoferichter aus dem Fachbereich Familie und Bildung in seiner Vorlage für die heutige Sitzung. "Der dafür notwendige Abstimmungsprozess nahm großen Raum ein und führte dazu, dass das Konzept erst jetzt dem Jugendhilfeausschuss vorgestellt werden kann."

Auch wenn die zunächst 17 und später 20 Mitglieder der Arbeitsgruppe sich in den vergangenen Monaten seit ihrem ersten Treffen im September 2010 also vielfach uneinig gewesen zu sein scheinen, stand am Ende laut Hoferichter "ein von allen Seiten getragener Wunsch, die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in der Hansestadt Lüneburg voranzutreiben und weiter zu entwickeln".

An drei Modellstandorten in den Stadtteilhäusern Kaltenmoor, Kreideberg und ELM (Ebensberg, Lüne, Moorfeld) sollen Kinder und Jugendliche in Form von Beteiligungsprojekten in Beratungs- und Entscheidungsprozesse einbezogen werden und mitbestimmen dürfen. Das Projekt soll zunächst für zwei Jahre laufen, nach den ersten zwölf Monaten berichten Vertreter der jeweiligen Standorte in der Arbeitsgruppe über das Fortschreiten und die Umsetzung des Konzepts.

Laut Vorlage hat Oberbürgermeister Ulrich Mädge (SPD) bereits Finanzmittel für die Projekte zugesagt: für ELM und Kreideberg zusammen bis zu 10.000 Euro im Jahr und für Kaltenmoor 4000 Euro jährlich aus dem Fonds "Soziale Stadt".

Ein weiterer Punkt auf der Tagesordnung des Jugendhilfeausschusses: Der Verein "mehrWert-Kita Lüneburg" will nahe dem Gut Wienebüttel eine Kita mit einer Elementar- und einer Krippengruppe aufmachen. Schwerpunkt soll laut Vorlage eine "ökologische Orientierung mit dem Leitgedanken der Bildung für nachhaltige Entwicklung" sein. Die Sitzung beginnt um 15.30 Uhr im Huldigungssaal des Rathauses.