In Stadt und Landkreis Lüneburg wurden mehrere Hundert Qualifizierungs- und Beschäftigungsplätze für Langzeitarbeitslose abgebaut.

Lüneburg. Die Arbeiterwohlfahrt (Awo) fordert Mindeststandards bei der Ausschreibung sozialer Dienstleistungen. Bei steigenden Anforderungen sollen die Wohlfahrtsverbände ihre Hilfen immer billiger erbringen. Dadurch stiegen, laut Awo, die Chancen für die Träger, die ihre Mitarbeiter am schlechtesten bezahlten.

Der Awo Kreisverband Lüneburg fordert jetzt bei der Ausschreibung sozialer Dienstleistungen einheitliche Mindestanforderungen. "Bei der öffentlichen Vergabe von Bauleistungen werden Mindeststandards an Vergütung und andere Rahmenbedingungen zur Bedingung gemacht. Bei der Ausschreibung von sozialen Dienstleistungen gibt es diese Bedingungen im Regelfall nicht", kritisiert der Awo-Kreisvorsitzende Achmed Date. Der drohende Fachkräftemangel im sozialen Bereich sei kein Schicksal, "sondern hausgemacht".

Laut Awo wurden außerdem allein in Stadt und Landkreis Lüneburg mehrere Hundert Qualifizierungs- und Beschäftigungsplätze für Langzeitarbeitslose abgebaut. Awo-Geschäftsführer Günter Wernecke macht sich besonders über die psychosozialen Folgen für die Betroffenen Sorgen. "Nicht gebraucht zu werden und nichts zu tun zu haben zermürbt", sagt er. Die Folge könnten psychischen Erkrankungen oder Süchte sein, deren Behandlung die Allgemeinheit zahlen müsse.