Der parteilose Wolfgang Krause gewinnt unerwartet im Rennen um das Bürgermeisteramt - und das mit einer deutlichen Mehrheit.

Salzhausen. Mit einer deutlichen Mehrheit hat der Toppenstedter Wolfgang Krause das Rennen um das Amt des Samtgemeindebürgermeisters gewonnen. Er holte 55,4 Prozent der Stimmen, der CDU-Gegenkandidat Jürgen Meinberg kam auf 44,6 Prozent. "Mit einem so guten Ergebnis habe ich nicht gerechnet", sagt Krause gegenüber der Lüneburger Rundschau.

Fakt ist, das der parteilose Krankenkassenbetriebswirt und Diplom-Verwaltungsbeamte seinen Konkurrenten mit knapp 700 Stimmen hinter sich zurückließ; in 16 von 20 Wahllokalen und zwei Briefwahlbezirken hatte er die Nase vorn. "Das ist eine riesige Belohnen und eine ebensolcher Vertrauensvorschuss", so Krause.

Als parteiloser Einzelbewerber wurde er von SPD und FDP, der Unabhängigen Wählergemeinschaft (UWG) und Bündnis 90/Die Grünen unterstützt. Sie setzten auf seine Qualifikationen und sein Fachwissen. Als ehemaliger Vorstand des IKK Landesverbandes Niedersachsen (Innungskrankenkasse) und Vorstandsvorsitzender des IKK Landesverbandes Nord zählte Krause zeitweise 750 Mitarbeiter unter sich. Seit Anfang 2010 ist er als selbstständiger Unternehmensberater im Gesundheitswesen unterwegs. Beratung in Personalführung und Coaching gehören zum täglichen Geschäft. Alle diese Erfahrungen prädestinieren ihn für das neue Amt in der Verwaltung.

"Wir wollten einen Verwaltungsfachmann mit entsprechender Erfahrung als Kandidaten und keinen, der einfach nur nett ist", sagt SPD-Frau Hella Hinsch aus Garlstorf. Das Amt verlange die Persönlichkeit eines Verwaltungsmenschen, der mit dem Samtgemeindrat sowie den Ortsbürgermeistern leben könne. Elisabeth Mestmacher von der Unabhängigen Wählergemeinschaft (UWG) findet ähnlich klare Worte: "Wir trauen Wolfgang Krause viel zu. Besser muss es nicht werden. Hans-Hermann Putensen hat seine Arbeit gut gemacht."

Im vergangen Jahr hatte Krause sich an die UWG gewandt und sein Interesse an einer Kandidatur bekundet. Daraufhin bildete sich die Gruppe der Unterstützer. "Es war der Wunsch der Parteien, die mich unterstützt haben, dass ein Parteiloser den Posten des Verwaltungschef übernehmen sollte", so Krause.

Das überraschende Ergebnis hat Konsequenzen: Bis zum 31. Oktober wird Krause seine kleine Firma abwickeln. Natürlich drücke es ihn ein wenig, die Selbstständigkeit aufzugeben. "Letztlich reizen mich beide Bereiche." Themenstellungen, die jetzt auf ihn zukommen, sind Krause nicht unbekannt. Dazu zählen die Verkehrswegeplanung, die demografische Entwicklung oder das Feld der erneuerbaren Energien.

Besonders Biogasanlagen entwickelten sich zu einem heiklen Thema. "Um aufzuklären, muss man frühzeitig mit den Bürgern sprechen", so der Toppenstedter. Ebenso ist es ihm ein Anliegen, seine zukünftigen Mitarbeiter in der Verwaltung atmosphärisch zu erreichen. "Deshalb möchte ich mich in Einzelgesprächen mit jedem von ihnen austauschen."