Das Kloster Lüne verstärkt seine Kooperationen und bietet mehr Führungen an, besonders am Tag des offenen Denkmals am kommenden Sonntag, 11. September.

Lüneburg. Das Kloster Lüne setzt seinen Weg vermehrter Öffnung für Publikumsverkehr und Kooperationen mit externen Institutionen fort. Am Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 11. September, treffen sich Frauen aus dem gesamten norddeutschen Raum zum "Spinntreff" in Lüneburg. Schüler zeigen die Ergebnisse ihrer Projektarbeit, und ein kostenloses öffentliches Konzert schließt den Tag ab. Eine Woche später eröffnet eine Ausstellung über das Brotbacken, entwickelt von Lehrlingen.

Äbtissin Reinhild Freifrau von der Goltz äußerte sich gegenüber der Rundschau zufrieden mit der Entwicklung, die das Kloster Lüne in den vergangenen Monaten gemacht hat. "Wir freuen uns sehr darüber, dass der Bekanntheitsgrad des Klosters zunimmt und wir das an steigenden Besucherzahlen merken. Auch die Anzahl von Kinder- und Schülerführungen hat in besonderem Maße zugenommen." Zusätzlich bietet das Kloster in Zusammenarbeit mit der Jugendherberge Vormittagsprogramme für Kinder an.

Die Ergebnisse der Kooperation mit dem Gymnasium Johanneum können Besucher des Klosters am Tag des offenen Denkmals am Sonntag ansehen: Im Zuge des Projekts "denkmal aktiv", eines Förderprogramms der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, haben die Jugendlichen sich mit dem Kloster Lüne auseinandergesetzt. Herausgekommen sind mehrere Plakate, auf denen die Schüler in Bild und Text das Leben im Kloster vor und nach der Reformation schildern. Parallel dazu findet im Kloster Lüne am Sonntag der Norddeutsche Spinntreff statt. Frauen aus verschiedenen Gruppierungen zeigen den Gästen, wie vor 1000 Jahren Wolle und Flachs mit einem Handspinnrad verarbeitet wurden - eine Aufgabe, der auch im Kloster nachgegangen wurde.

Ein wenig aus der Zeit des am Tag des offenen Denkmals thematisierten 19. Jahrhunderts fällt das öffentliche Konzert in der Klosterkirche St. Bartholomäi am Sonntag ab 20 Uhr: "Der Mantel der Herrlichkeit", ein Oratorium für Sprechstimmen und Orgel, stammt aus den Jahren 2008 und 2009 des Kirchenmusikers Hans Georg Bertram. Reinhold Schneider hat die Texte geliefert, Adelheid Bertram und Ellen Ringshausen bilden die Sprechstimmen, der Komponist Hans Georg Bertram selbst spielt die Orgel. Der Eintritt ist frei.

Frei ist auch der Eintritt zu der am Sonntag, 18. September, beginnenden Ausstellung im Kloster Lüne unter dem Titel "Unser täglich Brot". Ein weiteres Beispiel für Kooperationen des Klosters, sagte Äbtissin von der Goltz der Rundschau: "Wir arbeiten sehr gern mit örtlichen Institutionen zusammen, wie etwa Schulen, oder in diesem Fall der Bäckerinnung."

Entwickelt haben die Schau Auszubildende des zweiten Lehrjahrs, die in verschiedenen Betrieben in den Landkreisen Lüneburg und Uelzen lernen. "Die Ausstellung wurde möglichst ,selbsterklärend' konzipiert, da nur am Eröffnungstag eine weitergehende Erklärung durch die Schüler für das Publikum gegeben sein kann", so Reinhild von der Goltz.

An diesem Tag präsentieren und verköstigen die Lehrlinge die von ihnen selbst gebackenen Brote, für die sie im Unterricht selbst Rezepte entwickelt und ausprobiert haben. Ziel der Ausstellung ist es, die Geschichte des Backens und des Bäckerberufs in den Kontext zur Bedeutung des Brotes für die menschliche Ernährung und der Zivilisation zu stellen.

Die Ausstellung endet am Montag, 3. Oktober, und ist zu den Öffnungszeiten des Klosters zu besichtigen. Die hat das Kloster in diesem Jahr verlängert: Schloss es in den Vorjahren üblicherweise Mitte Oktober seine Tore für die regelmäßigen Führungen, ist das Kloster jetzt bis zum 30. Oktober geöffnet. Montags allerdings ist die Anlage nach wie vor geschlossen, ansonsten gibt es dienstags bis sonnabends Führungen um 10.30, 14.30 und 15.30 Uhr sowie sonn- und feiertags 11.30, 14.30 und 15.30 Uhr. Ab 18. Oktober gibt es außerdem täglich, abgesehen von Montag, eine Führung ab 14.30 Uhr.