Der Bildungsmonitor nennt negative Zahlen für Krippen. Die Region Lüneburg steht aber deutlich besser da als das restliche Niedersachsen.

Lüneburg. Bei der Ganztagsbetreuung von Krippenkindern hält das Bundesland Niedersachsen bundesweit den schlechtesten Wert. 2010 gab es ein solches Angebot für nur 3,8 Prozent der unter Dreijährigen - der Durchschnitt in Deutschland liegt bei 10,2 Prozent. Die Zahlen für Niedersachsen gehen aus dem aktuellen Bildungsmonitor der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft hervor (INSM).

In der Hansestadt Lüneburg liegt die Versorgungsquote für Krippen derzeit bei 29 Prozent, Oberbürgermeister Ulrich Mädge (SPD) rechnet jedoch mit einem Bedarf von bis zu 60 Prozent. Die Versorgung mit Ganztagesplätzen im Krippenbereich liegt in Lüneburg laut Stadtsprecher Daniel Steinmeier bei 17,4 Prozent. "Wir können 17,4 Prozent aller Kinder, die ins Krippenalter fallen, einen Ganztagesplatz anbieten", sagte Steinmeier der Rundschau. "Bis 2013 planen wir eine Versorgungsquote im Krippenbereich von 35 Prozent."

Allein für 2012 seien 90 neue Plätze geplant, unklar ist bislang der Anteil Ganztagesplätze. Der Bedarf sei allerdings höher, so Steinmeier. Anders als im Elementarbereich gebe es im Krippenbereich derzeit keine freien Plätze.

2308 Drei- bis Sechsjährige gibt es in Lüneburg, für sie stehen 676 Ganztages-Kitaplätze zur Verfügung. Das bedeutet laut Steinmeier eine Versorgung von 29,3 Prozent. Insgesamt liegt der Versorgungsgrad bei 97,9 Prozent, bis 2013 sollen sogar 99,1 Prozent erreicht werden.

Für 2600 Kinder im Landkreis unter drei Jahren gibt es laut Sprecher Harald Fichtner derzeit 180 Ganztagsplätze, das sind 6,9 Prozent. Für 3832 Kinder von drei bis sechs gibt es 455 Ganztagsplätze, das sind 11,87 Prozent. Hansestadt und Landkreis fallen damit deutlich aus dem Durchschnitt und bieten ein überdurchschnittlich gutes Angebot im Vergleich zum Bundesland.

Insgesamt ist Niedersachsen auf der Skala des Bildungssystems aller Bundesländer von Platz sechs im Jahr 2010 um zwei Ränge zurückgefallen.

Stärken zeigt Niedersachsen laut der Studie vor allem in den Themenfeldern Zeiteffizienz und Internationalisierung. Bezüglich der Bologna-Ziele für Hochschulen sei das Bundesland "sehr weit fortgeschritten". 2009 waren bereits 79,9 Prozent aller Studienanfänger in Bachelor-Studiengängen eingeschrieben, bundesweit waren es 71,6 Prozent. Das bringt Niedersachsen den zweiten Platz bundesweit, ihren Anteil trägt dazu die Leuphana Universität Lüneburg bei. Überdurchschnittlich hoch ist in Niedersachsen die Anzahl der Schüler an berufsbildenden Schulen wie etwa den Lüneburger BBS, die Fremdsprachen im Unterricht lernen. Unterdurchschnittlich allerdings ist der Anteil an Grundschulen.