Tausende besuchen “Der See brennt“ im Heideort Amelinghausen. Und die Gemeinde Bleckede feierte an der Elbe sein Burgfest.

Amelinghausen/Bleckede. Die Regenpause am Sonnabend nutzten viele, um sich nach den schier endlosen Güssen der vergangenen Tage endlich einmal wieder mit trockenen Füßen und ohne Regenjacke draußen aufhalten zu können. Tausende machten sich dazu auf den Weg in der Heide und an die Elbe. Es lockte der Auftakt zum diesjährigen Heideblütenfest in Amelinghausen, mit der traditionelle Veranstaltung "Der See brennt". Sie war ebenso gut besucht wie zumindest am Sonnabend das Burgfest rund um das Bleckeder Schloss. Das mittelalterliche Treiben ging dann gestern wieder bei Regen weiter.

Das Gedränge am Ufer des Lopausees in Amelinghausen war größer als in den vergangenen Jahren. Die Besucher der Eröffnungsveranstaltung der Festwoche wurden auf der schwimmenden Bühne mit Cover-Songs unterhalten. Die Top-40-Showband "Alive" und Olaf Senkbeil mit Liedern von Herbert Grönemeyer sorgten für Stimmung. Höhepunkte des Abends waren die Wasserorgel und Lasershow der Feuerwehr Soltau und das Höhenfeuerwerk.

Mit verschiedenen Veranstaltungen geht die Festwoche weiter. Am kommenden Sonntag, 21. August, ab 13 Uhr steht dann die Wahl der neuen Heidekönigin auf dem Kronsberg an. Die Nachfolgerin der noch amtierenden Majestät Johanna Witthöft zeigt sich ab 16 Uhr bei einem Festumzug durch den Ort der Öffentlichkeit, begleitet von vielen Musikgruppen und -zügen.

Gaukler, Ritter, Handwerker und Händler verwandelten den Bleckeder Schlosshof und die Wiese auf der Rückseite des alten Gemäuers am Wochenende in einen riesigen mittelalterlichen Markt. Kunststücke, Schwertkämpfe und Bardengesang vervollständigten den Trubel, bei dem es auch zu kuriosen Begegnungen kam.

Der urige Ritter Volker Schulz aus Reppenstedt in seiner markanten Rüstung bestaunte in der Aquarienlandschaft des Biosphaeriums Urviecher. Er betrachtete die im Becken schwimmenden Störe, eine Fischart aus der Urzeit.

Die Gäste des Burgfestes hatten auch die Chance, den neuesten Bewohner des Biosphaeriums zu besuchen. Denn erst vor kurzem war der zweite Biber ins Gehege des Informationszentrum für das Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue eingezogen. Die beiden Elbebiber kamen nach einigen Wochen Trennung wieder zusammen. Somit ist die Biberanlage acht Wochen nach der Einweihung komplett.

"Besucher und Mitarbeiter haben sich auf diesen Tag gefreut", so Andrea Schmidt, Geschäftsführerin des Biosphaeriums. Auf diesen Moment hatte wohl aber auch der zuerst eingezogene Biber sehnsüchtig gewartet. Er hatte die vergangenen Wochen dazu genutzt, das neue Revier zu erkunden und in Beschlag zu nehmen.

Der Umzug des zweiten Tieres aus der Biberreferenzstelle Sachsen-Anhalt nach Bleckede war schwierig. Ausdauer war gefragt, um den Biber aus seinem bisherigen Revier herauszubekommen. "Letztlich kam es aber nicht auf eine schnelle Umsiedlung, sondern auf das Wohlergehen des Tieres an", so der zuständige Biberexperte Peter Ibe und die Dessauer Tierärztin Monika Doepmann.