Die Sanierung der Kreisstraße Scharnebeck-Echem haben begonnen. Die Strecke gilt als eine der unfallträchtigsten im Landkreis.

Scharnebeck/Echem. In den vergangenen Jahren ereigneten sich immer wieder schwere Unfälle, die auch zahlreiche Tote forderten. Nirgends im Landkreis kracht es häufiger als auf der Strecke. Die schreckliche Bilanz: Alleine zwischen 2007 und dem vergangenen Jahr gab es 27 Unfälle. Zwei Menschen starben bei einem Frontalzusammenstoß, vier wurden leicht, acht schwer verletzt. Alle Unfälle ereigneten sich auf einem zwei Kilometer langen Teilstück der Straße.

Gründe für die massive Zahl der Zusammenstöße waren überhöhte Geschwindigkeit in Kombination mit dem schlechten Straßenzustand. Die Verkehrsexperten von Polizei und Kreis setzten durch, dass Tafeln für Tempolimits und Warnschilder in auffallender Neonfarbe aufgestellt worden waren. Auch wenn nie nachgewiesen wurde, dass der schlechte Straßenzustand als alleinige Unfallursache in Frage kam, ist die Unfallkommission froh, dass der Fahrbahnzustand verbessert wird. Das besondere Problem der Kreisstraße, die auf wabbeligem Marschboden gebaut wurde, ist, dass der Untergrund teilweise nicht tragfähig ist. Deshalb haben sich auf der Straße gefährliche Bodenwellen gebildet, die die Kontrolle über Fahrzeuge erschweren.

Jetzt saniert der Landkreis die Kreisstraße für 1,25 Millionen Euro, wobei der Kreis 375 000 Euro trägt und das Land Niedersachsen 875 000 Euro beisteuert. Ab Mittwoch, 10. August, wird die Straße für den Verkehr voll gesperrt.

Die Sperrung beginnt an der Einmündung zur Brücke des Elbe-Seitenkanals an der Kreisstraße 29 Brietlingen-Scharnebeck und reicht bis zum Ortseingang von Echem. Sie gilt bis Freitag, 30. September. Der Radweg Scharnebeck-Echem ist von der Sanierung nicht betroffen. Radler können auf ihm weiterhin fahren. Die Umleitungsstrecken für den Autoverkehr von Scharnebeck kommend über Brietlingen und Hohnstorf/Elbe sowie von Lauenburg kommend über Bullendorf und Lüdershausen sind ausgeschildert.

"Erste Planungen und Baugrunduntersuchungen gab es schon im Jahr 2000", sagt Detlef Cieplik vom kreiseigenen Betrieb für Straßenbau und -unterhaltung in Embsen. Seit 2005 werden ihm zufolge Risse saniert und jährlich die maroden Fahrbahnränder erneuert, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Nun werde nicht nur eine neue Asphaltschicht errichtet, sondern der Unterbau der Straße stabiler gemacht. "Abgängige und nicht tragfähige Fahrbahnränder werden zusätzlich verstärkt", sagt Cieplik.

Bei der Sanierung werden unter anderem rund 7000 Kubikmeter Bodenaushub bewegt und 6500 Kubikmeter Kies, 2000 Kubikmeter Schottertragschicht, 2500 Tonnen Asphaltbeton und 8000 Tonnen Asphalttragschicht verbaut.