Antifa startet eine Themenwoche, in der sie Wähler auf rechtsextreme Gruppierungen in Niedersachsen aufmerksam machen will.

Lüneburg. Knapp einen Monat vor den Kommunalwahlen in Niedersachsen startet die Antifa Lüneburg eine Themenwoche, in der sie Wähler auf rechtsextreme Gruppierungen aufmerksam machen will. Unter anderem deshalb, weil mit der "Unabhängigen Wählerliste Lüneburg - Bündnis Rechte" (UWL) Neonazis im Landkreis Lüneburg zur Kommunalwahl am 11. September 2011 antreten. Im Landkreis Lüneburg ist die UWL im Kreisrat und im Gemeinderat vom Amt Neuhaus vertreten und sie schickt sich an, diese Ergebnisse auszubauen.

Nur ein möglichst breiter Protest kann ein weiteres Erstarken der rechten Szene verhindern. Mit der Ausstellung "Neofaschismus in Niedersachsen", die am 15. und 16. August sowie am 18. und 21. August jeweils von 13 bis 19 Uhr im Glockenhaus zu sehen ist, soll ein aktueller Überblick über die Strukturen der extremen Rechten in Niedersachsen und speziell der Region um Lüneburg gegeben. Es werden nicht nur die gewaltbereiten Gruppen dargestellt und analysiert, sondern auch Parteien und die neofaschistische Musik- und Internetszene. Organisiert wurde die Ausstellung von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA), Landesvereinigung Niedersachsen und der IG Metall.

Am Montag, 15. August wird die Schau um 19 Uhr im Glockenhaus mit einer Podiumsdiskussion unter dem Titel "Keine Neonazis in unserer Stadt! Was können wir tun?" eröffnet. Dabei stellt das Lüneburger Bündnis für Demokratie - Netzwerk gegen Rechtsextremismus seine Arbeit vor. Am Dienstag, 16. August ist die freie Journalistin und Rechtsextremismusexpertin Andrea Röpke in Lüneburg zu Gast. Sie stellt um 19 Uhr im Glockenhaus ihr neues Buch "Mädelsache! Frauen in der Neonazi-Szene" vor. Sie gibt einen Einblick das Innenleben der Szene und beschreibt die unterschiedlichen Aktivitäten dieser Frauen.

Um die Strukturen der Rechten im Landkreis Lüneburg soll es am Freitag, 19. August, um 19 Uhr, im Glockenhaus gehen. Olaf Meyer von der Antifa Lüneburg gibt einen Überblick über die Gruppierungen und ihre Wortführer. Lüneburg gilt seinen Recherchen zufolge als ein Schwerpunktgebiet rechtsextremer Aktivitäten in Niedersachsen, viele Funktionäre der rechten Szene sind hier zu Hause.

Journalist und Sozialwissenschaftler Andreas Speit referiert am Montag, 2. August, 19 Uhr in Glockenhof über das Erscheinungsbild der Rechtsextremen in der heutigen Zeit auseinander und analysiert Strategien der Rechten, gezielt Einfluss auf Jugendliche zu nehmen. Mehr Informationen zu dem Programm im Internet.

www.netzwerk-gegen-rechts.net