Die sechste Nacht der Romantik hat 5500 Besucher in den Lüneburger Kurpark gelockt. Die Besucher bemängeln lange Schlangen.

Lüneburg. Dunkle Wolken und kühle Temperaturen um 13 Grad machten den 5500 Lüneburgern beim Abschluss der Nächte der Romantik am vergangenen Sonnabend im Kurpark nichts aus. In familiärer Atmosphäre traten Musiker und Kleinkünstler im gesamten Kurpark auf. Nur das Schlangestehen vor den Essensbuden störte die Romantiker ein wenig.

"Wir sind spontan hier. Eigentlich wollten wir gemütlich Fernsehen gucken", sagt Anke Borchherdt. Dann klingelten die Nachbarn und es ging in den Lüneburger Kurpark zur sechsten Nacht der Romantik. Für die Nachbarn, Christina Menzel und Theodor Brunklaus, ist es bereits die zweite Nacht der Romantik. "Es wird immer sehr schön organisiert und ich finde das hier besser als das Stadtfest", sagt Theodor Brunklaus. Bei einem Glas Wein und Snacks lauschen sie am Ententeich dem Soul-Duo Moondance.

"Wir haben in diesem Jahr bewusst den Hauptmusikact einen Tag vorverlegt, damit auch die anderen Künstler die Aufmerksamkeit erhalten, die sie verdienen", sagt Dirk Thiel, Veranstaltungsmanager bei der Lüneburg Marketing. Neben Moondance ist das am Sonnabend David Grabe. Seine Mischung aus Reggae und Acoustic zog viele zum Gradierwerk.

Bereits am Freitagabend ist das Berliner "Casanova Society Orchestra" mit Musik aus den Jahren 1910 bis 1930 aufgetreten. "Es hat in Strömen geregnet. Trotzdem sind die Leute aufgestanden und haben vor ihren Stühlen getanzt", sagt Dirk Thiel.

Elke und Richard Gallinat sind eigens aus dem Harz nach Lüneburg gekommen. Richard Gallinat hat im Internet von der Romantiknacht gelesen und seiner Frau die Karten geschenkt. Die glaubt, die familiäre Atmosphäre unterscheide die Nacht der Romantik von anderen Festen. "Das hier ist eine persönliche und nette Geschichte. Man hat das Gefühl die Musiker und Tänzer haben Spaß an dem, was sie machen", sagt sie. Ihr Mann hat jedoch einen Kritikpunkt. "Es gibt sehr wenige Fressbuden. Und vor denen ist dann auch noch eine Endlosschlange", sagt er.

Das hat auch Veranstaltungsmanager Dirk Thiel bemerkt. "Im nächsten Jahr könnte ich mir mehr kulinarische Highlights vorstellen", sagt er. Doch nicht nur das Essen im Kurpark ist gefragt. Lange Schlangen gibt es auch vor dem Kurpark-Brunnen. Dort gibt es romantische Fotos zum Mitnehmen und auch auf dem Rundweg zur Konzertmuschel haben sich viele vor einem kleinen Stoffzelt angestellt. Wahrsagerin Shaila legt dort die Karten. Erzieherin Anette Ramm wartet vor dem Zelt. "Ich will mal schauen, was die Karten sagen", sagt die 53-Jährige. Sie geht zum ersten Mal zur Wahrsagerin und wird Shaila nach der Liebe fragen.

Das ist nichts für den elfjährigen Julian Mosel. "Ich fand die Feuerakrobatin am besten" sagt er. Auch der Luftartistin Jana Andrea Korb hat er gebannt zugeschaut. Seine Mutter ist enttäuscht: "Die Veranstaltung wurde im Vorfeld als familienfreundlich angekündigt, es gibt aber gar keine Familienpreise." Um zwölf Uhr geht die sechste Nacht der Romantik mit Feuerwerk und "Time to say goodbye" zu Ende. Kurz vorher gibt es noch eine Panne: Die Sicherung des historischen Kettenkarussells brennt immer wieder durch. Die letzten Runden dreht es ohne Beleuchtung.