Schon bei der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause sorgte der Tagesordnungspunkt für hitzige Diskussionen: Mit Zustimmung der Ratsmehrheit hat die Stadt Lüneburg eine ihrer Gesellschaften umbenannt, um in Zukunft regenerative Energien in eigener Regie erzeugen und dann verkaufen zu können.

Lüneburg. Die Gründung der Gesellschaft mit dem Namen "Regenerative Energien Lüneburg GmbH", die aus der Wohnungsbaugesellschaft Lüwobau hervorgeht, stellt Stadtratsfraktion und Kreisverband der Linken aber nicht zufrieden.

Sie fordern eine Ausweitung des Geschäftsbereichs der neuen GmbH, bei der Lüneburger Stromkunden ihrer Ansicht nach in Zukunft auch Gas und Strom beziehen sollten. Eigene Stadtwerke, für die man hier den ersten Schritt tut, sollten nach Vorstellung der Linken anders aussehen. "Wer Stadtwerke haben will für eigenen, kommunal erzeugten Ökostrom, frei von Atomkraft, der darf als Partner nicht den Atommonopolisten hinzuziehen. E.on Avacon ist als Tochtergesellschaft Teil von E.on und E.on ist Atomkraft", sagt Michèl Pauly, Sprecher der Linken. Monopolisten seien der Gegenpol zu Stadtwerken. E.on setze weiterhin auf Kohlegroßkraftwerke und Atomkraft.

Mehrfach hatte demgegenüber Oberbürgermeister Ulrich Mädge (SPD) in vergangenen Sitzungen des Stadtrates erklärt, dass ein Einstieg in den Stromhandel für die Stadt zu teuer sei und auch keinen Sinn mache, da es bereits ein ausreichendes Angebot diverser Stromverkäufer gebe. Auch ein Ausstieg der Stadt aus der Zusammenarbeit mit der E.on Avacon durch Verkauf der Aktien im kommunalen Besitz sei nicht ohne weiteres möglich.

"Die Linke verfolgt weiter das Ziel, Strom und Gas unter ökologischen und sozialen Gesichtspunkten Lüneburger Haushalten anzubieten. Dafür muss zusätzlich auch der Ein- und Verkauf ökologischer Energien zum Aufgabenfeld gehören", sagt Pauly. Sobald wie möglich solle der Rückkauf der Stromverteilernetze durchgeführt werden. Die Linken wollen das Thema eigener Stadtwerke für Lüneburg nun zu einem zentralen Thema im kommenden Kommunalwahlkampf machen.