Die Betreibergesellschaft des Nahverkehrszuges kritisiert die Verhandlungstaktik der Lokführergewerkschaft GDL. Den aktuellen Streik-Fahrplan veröffentlicht die Metronom Eisenbahngesellschaft auf ihrer Internetseite.

Uelzen. Kunden der Metronom Eisenbahngesellschaft mussten am Wochenende auch im Landkreis Lüneburg mit langen Wartezeiten rechnen, denn viele Fahrten der blau-gelben Züge waren gestrichen worden. Am Sonnabend gegen 2.30 Uhr haben nach Angaben der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) 50 Beschäftigte des Uelzener Unternehmens erneut die Arbeit niedergelegt. "Bis zum Mittag hatten wir 73 Prozent Zugausfall", erklärt Metronom-Sprecherin Hannah Kohn.

Der Tarifkonflikt mit der GDL dauert inzwischen knapp fünf Monaten an. Die Gewerkschaft möchte einheitliche Rahmenbedingungen für alle Lokführer in Deutschland erreichen. Mit der Deutschen Bahn und einigen Wettbewerbern wurde bereits eine Einigung erzielt. Die Metronom GmbH und drei weitere Regionalbahnen boten eine Schlichtung an. "Der Gegenvorschlag einer Moderation ist nur ein Manöver der GDL, um eine ordentliche Schlichtung zu vermeiden", so Kohn.

Die IC- und ICE-Züge der Deutschen Bahn AG, die neben den Metronom-Zügen ebenfalls von Lüneburg aus in Richtung Hamburg und Hannover verkehren, sind vom aktuellen Streik nicht betroffen. Der Ex-Monopolist profitiert nach Angaben von Kohn aber auch indirekt vom Verhalten der GDL: "Die von der Spartengewerkschaft aufgestellten Vorbedingungen tragen zu einer Wettbewerbsverzerrung zugunsten der Deutschen Bahn bei." Deren Konkurrenten müssten nämlich die Tarifabschlüsse mit dem Marktführer akzeptieren. Kohn: "Anderenfalls werden sie von der GDL bestreikt."

Den Fahrplan für heute veröffentlicht die Metronom GmbH auf ihrer Internetseite www.der-metronom.de . Zwischen den Bahnhöfen Winsen und Harburg ist ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.