Bauantrag der Firma Manzke sorgt für Aufregung bei Anwohnern in Vastorf. Sie befürchten erneute Staub- und Lärmbelastung.

Vastorf. Den letzten beißen die Hunde. In diesem Fall sind es Anwohner der Straße Am Waldesrand in Volkstorf. Ist die geplante Mineralstoff-Deponie auch vom Tisch und ein Mediationsverfahren zwischen der Firma Manzke und einigen Anwohnern des Dorfes geschlossen, sorgt nunmehr ein Bauantrag des Unternehmens für Wirbel.

Darin beantragt Manzke die Einrichtung eines Zwischenlagers für Schüttgut an exakt der Stelle, an der die Mineralstoff-Deponie verworfen worden ist.

Verwundert haben Kommunalpolitiker und Bevölkerung dem im Nachgang zur Mediation eingereichten Antrag zur Kenntnis genommen. Jedoch beeinflusste dies nicht die gefasste Beschlussempfehlung des Bauausschusses der Gemeinde Vastorf. Mehrheitlich stimmten seine Mitglieder dem Antrag zu. Allein Heinz-Hermann Siegel (B90/Grüne) fand eindeutige Worte: "Ich würde mir wünschen, dass Manzke nach anderen Möglichkeiten sucht, wo sich die Mischung von Sand und Natursteinsplitter durchführen lässt.

Als Ratsmitglied muss ich zwischen dem Gut Mensch und den wirtschaftlichen Vorteil des Unternehmens abwägen. Zwar bin ich überzeugt, dass vom 'Haegberg' keine große Umweltbelastung ausgeht, doch der bei der Durchmischung der Steine entstehende Lärm, wird für die Bewohner der Straße am Waldesrand zur große Belastung werden."

Haegberg nennt sich das Gelände der Firma Manzke in Volkstorf. Wie Manzke-Mitarbeiter Michael Wojtysiak der Lüneburger Rundschau bestätigt, soll dort zukünftig gewonnener Sand mit Natursteinsplit vermengt und als Tragschichten im Tief- und Straßenbau eingesetzt werden. "Eine Abbaugenehmigung für den Sand auf dem Gelände liegt bis 2024 vor. Was noch fehlt ist die Baugenehmigung." Der Split, so erklärte es Manzke-Geschäftsführer Dr. Matthias Krause den Ausschuss-Mitgliedern auf ihrer Sitzung im Dorfgemeinschaftshaus Vastorf, werde aus anderen Regionen angefahren: "Eine Lkw-Mehrbelastung für Volkstorf und Barendorf ist für mich nicht erkennbar." Die Mischung des Naturguts geschieht 13 Meter unterhalb der Erdoberfläche, am Fuß der Sandgrube. "Das ist weder hör- noch sichtbar", so Krause. Jedoch erwähnte er die natürliche Staubbelästigung, die das Grubengeschäft mit sich bringe.

"Wenn hier 20.000 Steine pro Tag mit dem Radlader hin und her geschüttelt werden, dann wird das unüberhörbar sein und die Staubwolke über dem Gelände nicht zu übersehen sein", befürchtet Anwohnerin Ruth Svensson. Sie und andere leiden seit Jahren unter Staub und Lärm, die der Wind von der Manzke-Anlage herüberweht. "Ich bin sehr traurig. Wir Anwohner haben keine Chance, wir sind einfach zu wenige", sagt Svensson.

Gründe, dem Antrag die Beschlussempfehlung zu versagen, konnten die Kommunalpolitiker nicht erkennen. Doch einigten sie sich darauf, zum Schutz der Anwohner das Thema Staubbelastung als Zusatz in die Empfehlung zu heben.

In nicht öffentlicher Sitzung bestätigte der Verwaltungsausschuss anschließend die Empfehlung. Über den Bauantrag entscheidet letztlich der Samtgemeinderat Ostheide.