Die Großwetterlage behindert die Sonne weiter bei dem Versuch, sich nach dem regenreichen Juni in der Region so richtig durchzusetzen.

Lüneburg. Fällt Regen am Heimsuchungstag (2. Juli), vier Wochen lang er währen mag", lautete die bäuerliche Wetterweisheit zum vergangenen Sonnabend. Und da regnete es zeitweise was das Zeug hielt. Doch keine Bange: So wie eine Schwalbe noch keinen Sommer macht, kann ein verregneter Tag nicht den ganzen Juli verderben. Mit dem Sommer geht es erst mal ordentlich bergauf, auch wenn er weiterhin auf wackligen Beinen steht.

Schuld daran ist der relativ niedrige Luftdruck über Deutschland, der sich auf der Vorderseite eines Tiefs bei Irland bis zum Wochenende nur zögernd erholt. So können sich in der feuchtwarmen Luft immer wieder gewittrige Störenfriede entwickeln, die das insgesamt schöne Grill- und Badewetter zeit- und gebietsweise eintrüben. Nach Durchzug einer solchen Gewittergruppe können wir uns ab morgen auf sommerliche 25 bis 27 Grad einstellen und in den Nächten auf etwa 13 Grad. Am Sonnabend wird es bei ablandigen Winden auch an den Küsten so warm. Was uns die neue Woche bringt, ist noch nicht ganz klar. Jedenfalls wird dem Sommer auch weiterhin der richtige Pepp fehlen.

Nach dem sehr sonnigen, warmen und von Dürre gezeichneten Frühjahr, zeigte sich der Juni im Kreis Lüneburg von seiner sehr feuchten, insgesamt aber nicht unfreundlichen Seite. Die Tage mit warmem, teilweise sogar heißem Wetter, konzentrierten sich auf den Anfang und die Zeit gegen Ende des Monats. Bemerkenswert in diesem Zusammenhang: Der Siebenschläfertag (27. Juni), der ja bekanntlich das Wetter der sieben Folgewochen bestimmen soll, war diesmal einer der sonnigsten und wärmsten jemals. Im zweiten Monatsdrittel, während der so genannten "Schafskälte", erlitt der Juni den üblichen Schwächeanfall. Trotzdem war die Anzahl der Sommertage (ab 25 Grad) und heißen Tage (ab 30 Grad) höher als normal, sodass sich der erste Sommermonat zwischen Heide und Elbmarsch um 1,3 bis 1,4 Grad zu warm verabschiedete.

Im Monatsverlauf griffen atlantische Regen- und Gewitterfronten zunehmend ins Wettergeschehen ein und setzten der Frühjahrstrockenheit ein Ende. Wie im Sommerhalbjahr üblich, gingen die Niederschläge zumeist in Form heftigen Regen- und Gewittergüsse nieder, die örtlich erhebliche Mengen lieferten. So am Nachmittag des 22. Juni in und um Lüneburg, als durch Regenmassen von 20 (Adendorf) bis 30 Liter pro Quadratmeter (Deutsch Evern) binnen einer Stunde auf vielen Straßen Land unter herrschte. Richtig zur Sache ging's am Abend des 29. Juni in der Zentral- und Südheide, als im Bereich einer aus Westen durchziehenden Unwetterfront subtropische und polare Luftmassen direkt aufeinander trafen. Sintflutartiger Sturzregen mit lokalen Überflutungen waren die Folge, die im Stadtgebiet von Celle innerhalb einer Stunde 30 Liter, in Uelzen 42 Liter und in Zernin (Höhenzug Drahwehn) sogar 43 Liter Wasser pro Quadratmeter brachten. In Celle wurde bei diesem Unwetter mit 83 Liter der alte Juni-Tagesrekord vom 18. Juni 1969 (58 Liter) sogar noch massiv überboten.

Trotz aller Wetterturbulenzen und vieler Wolken, konnte sich die Sonne mit 228 (Lüneburg) bis 240 Stunden (Boizenburg) im Kreisgebiet sehr gut behaupten.