Mit 5,5 Prozent liegt die Quote im Bezirk sehr niedrig. Immer mehr Stellen bleiben unbesetzt

Lüneburg. Die Folgen der Weltwirtschafts - und Finanzkrise scheinen auch im Norden endgültig überwunden zu sein. Die Unternehmen melden volle Auftragsbücher, die Entspannung auf dem Arbeitsmarkt setzt sich fort. Im Gegenzug steigt die Zahl der gemeldeten freien Stellen, die Arbeitslosenquote befindet sich auf einem neuen Tiefstand.

Dementsprechend ist die Zahl der arbeitslosen Personen im Arbeitsmarktbezirk Lüneburg im vergangenen Monat erneut gesunken. Im Juni 2011 wurden nur noch 11 759 Arbeitslose bei der Agentur für Arbeit Lüneburg und den Jobcentern der Landkreise Lüneburg und Harburg registriert. Gegenüber dem Monat Mai 2011 sank damit die Zahl der Erwerbslosen um 271 Personen - das ist ein Minus von 2,3 Prozent. Im Vorjahresmonat wurden dagegen noch 1107 Arbeitslose mehr registriert.

Auch mit Blick auf den Vormonat ist die Arbeitslosenquote gesunken: Sie liegt jetzt bei 5,5 Prozent, vor einem Jahr lag sie zur gleichen Zeit noch bei 6,0 Prozent.

Die gute Entwicklung ist nach Ansicht der Agentur für Arbeit unter anderem darauf zurückzuführen, dass im Vergleich zum Vorjahr deutlich weniger Personen auf den Arbeitsmarkt drängten. Der Rückgang war an allen Standorten im Agenturbezirk und in allen Personengruppen zu verzeichnen.

Besonders profitieren konnten von dem Erholungstrend die Einwohner von Stadt und Landkreis Lüneburg: Hier waren im letzten Monat noch 167 Personen mehr arbeitslos gemeldet. Vor einem Jahr waren es sogar noch rund 800 Personen mehr, die Arbeit suchten. Eher gering blieb die Dynamik im Bereich der Geschäftsstelle Buchholz: Hier betrug der Rückgang lediglich 0,6 Prozent. In der Geschäftsstelle Winsen lag der Rückgang bei 11,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Zahl der Personen, die in Arbeitsmarktmaßnahmen wie beruflicher Weiterbildung oder Altersteilzeit tätig sind, ist rückläufig: Nach ersten Erhebungen waren davon im Juni 16 557 Personen betroffen. Im Mai 2010 waren es noch 18 642 Arbeitnehmer.

"Wir freuen uns über den weiteren Abbau der Arbeitslosigkeit und erwarten auch für die kommenden Monate eine positive Entwicklung", so Bernd Passier, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Lüneburg. "Die Auftragslage der Unternehmen ist gut. Vielfach können Aufträge nur mit zusätzlichem Personal abgearbeitet werden. Auch im vergangenen Monat konnten wir wieder einen deutlichen Zuwachs bei den gemeldeten Stellen verzeichnen. Bei der Beratung der Arbeitgeber spielt die Suche nach Alternativen eine immer wichtigere Rolle", erläutert Passier.

Er ermutigt die Unternehmen dazu, bei der Bewerberauswahl Kompromisse einzugehen. "Auch die Personengruppe der Schwerbehinderten bietet noch Potenzial für Unternehmen. In dieser Gruppe können Arbeitgeber weiterhin gut qualifizierte Bewerber für sich entdecken. Sie sollten deshalb bei der Bewerberauswahl auch Schwerbehinderten eine Chance einräumen", sagte Passier.