Drei Tage Kulturprogramm sorgt beim 40. Stadtfest für Feierstimmung in der Lüneburger Innenstadt

Lüneburg. Ricardo Queiroz muss sich erst einmal den Schweiß von der Stirn wischen, bevor es weitergehen kann. Der Trainer vom HSV-Leistungszentrum bringt auf dem Luftkissen im Clamartpark aber auch selbst der Reihe nach Kinder im Grundschulalter zum Schwitzen. Die erstmals in diesem Jahr aufgebaute Aktionsfläche des Hamburger Sportvereins bereicherte die 40. Auflage des Stadtfestes um ein sportliches Kinderprogramm.

Trotz zwischenzeitlicher Regenschauer tummeln sich am überwiegend sonnigen Sonnabendnachmittag knapp 100 Nachwuchskicker an der aufblasbaren Riesentorwand, dem Tempomessgerät für Ballschüsse und beim Torwarttraining. "Das ist gut für Familien mit Kindern", sagt Martina Doebner. Sie ist mit ihrem elfjährigen Sohn Anthony gekommen. "Hier im Clamartpark ist auch die Geräuschkulisse sehr angenehm."

Wer dem lauten Treiben auf den Bühnen nicht entkommen wollte, kam wie in den Vorjahren Am Sande und auf dem Marktplatz auf seine Kosten. Dort sorgten Nachwuchs-, Cover- und regionale Bands für Stimmung. Je nach Musikgeschmack hatten die Besucher die Wahl zwischen seichtem Schlager, hartem Rock und ruhigem Pop.

Für Kulturinteressierte bot das Programm im Rathausgarten einen stimmungsvollen Rahmen für das dortige Weinfest. Im Glockenhof war vor allem Jazz zu hören. Besonders großen Anklang beim Publikum fand der Auftritt von Regy Clasen mit der Lüneburger Bigband Blechschaden unter der Leitung von Detlef Schult. "Das Bigband-Thema lässt mich einfach nicht los", sagt die Hamburger Sängerin mit familiären Wurzeln im Landkreis Lüchow-Dannenberg.

Mit Lokalkolorit zogen auch viele Hobbymusiker ihr Publikum an die offene Bühne in der Straße Am Berge und im Innenhof der Musikschule. An der Münze trafen sich vor allem junge Stadtfestbesucher, denen die großen Festmeilen zu kommerziell waren. In der "alkoholfreien Zone" des Stadtjugendrings präsentierten regionale Vereine und Initiativen sich und ihre ehrenamtlichen Aktivitäten.

Für das musikalische Programm sorgten dort am späten Sonnabend Bands aus der Region. Zu ihnen zählen auch die "Fucking Francemen". Dieses Musikprojekt aus Lüneburg besteht aus "Greg Pack MC" und "Jonas, der Pädagoge". Ihre Bühnenshow erinnert an die Auftritte von Elektro-Künstlern wie Egotronic und Bratze, die ihre Alben beim Hamburger Plattenlabel Audiolith veröffentlicht haben.

Die Musik des Duos, das nach Angaben von Keyboarder Jonas weder Pop noch Hip-Hop, sondern einfach "Alles" sei, ersetzte ein wenig einen Programmpunkt der weggefallen war: Das junge Festival "Parklokal" im Clamartpark pausierte in diesem Jahr.