Krankenhaus Salzhausen weiht am Freitag seinen Neubau ein, am Sonnabend folgt ein Tag der offenen Tür

Salzhausen. Noch laufen die Arbeiten der Handwerker auf Hochtouren. Die neuen Räumlichkeiten werden derzeit Stück für Stück eingerichtet, letzte Türen zu den Operationssälen eingebaut oder Kabel verlegt, damit zur Einweihung alles fertig ist.

Für rund 6,2 Millionen Euro ist am Krankenhaus Salzhausen ein zweigeschossiger Neubau nach modernsten technischen Standards entstanden. Nach 14-monatiger Bauzeit lädt das deutschlandweit einzige genossenschaftlich geführte Krankenhaus am Freitag, 3. Juni, ab 14.30 Uhr zur offiziellen Eröffnung ein. Zur Feierstunde haben sich zahlreiche Gäste angesagt, unter anderem Heiner Pott, Staatssekretär im niedersächsischen Gesundheitsministerium.

Für die Bevölkerung gibt es am Sonnabend, 4. Juni, von 11 bis 17 Uhr einen Tag der offenen Tür. Bei Rundgängen und Führungen können die Besucher die neuen Einrichtungen in Augenschein nehmen. Außerdem gibt es neben vielen Informationen rund um das Krankenhaus auch ein buntes Rahmenprogramm mit Aktionen, Vorführungen und Unterhaltung durch Musikgruppen. Für die kleinen Gäste steht eine Hüpfburg bereit, für das leibliche Wohl wird ebenfalls gesorgt.

Entstanden sind zwei neue chirurgische Operationssäle, ein endo-urologischer OP sowie eine Sterilisationsabteilung. Zudem befindet sich im zweigeschossigen Neubau die zentrale Patientenaufnahme. "Die Realisierung der Erweiterung ist für uns der wichtigste Schlüssel für eine positive Zukunft", sagt Verwaltungsdirektor Ulrich Magdeburg.

In den nächsten Wochen werden Dr. med. Bärsch (Lungen- und Bronchialheilkunde), Andreas Leck (Schulter- und Allgemeinchirurgie), Dr. med. Jens-Uwe Jerichow (Unfallchirurgie, BG Ambulanz) in die neuen Räume einziehen. Im Juli folgt die internistische Praxis Karsten von Harling. Weiterhin wird die HNO-Praxis Stefan Drumm & Bernd Rohmeyer in der zentralen Patientenaufnahme Sprechstunden anbieten. Der Wartebereich hat 26 Sitzplätze, und auch Parkmöglichkeiten sind jetzt ausreichend vorhanden.

Im Zuge der baulichen Veränderung hat sich die Zufahrt zum Krankenhaus geändert. Sie erfolgt nicht mehr über die Bahnhofsstraße, sondern über den Busbahnhof. Für die optimale Notfallversorgung wird ebenfalls gesorgt, die Rettungsfahrzeuge erreichen das Krankenhaus per überdachter Vorfahrt.

Die Kosten für den Neubau in Höhe von rund 6,2 Millionen Euro werden durch Landes- und Bundeszuschüsse aus dem Konjunkturpaket II in Höhe von 2,925 Millionen Euro sowie durch Zuschüsse des Landkreises Harburg (400 000) und der Samtgemeinde Salzhausen mit ihren Mitgliedsgemeinden in Höhe von 1,2 Millionen Euro getragen. Der Landkreis Harburg übernimmt außerdem Schuldendiensthilfe für anfallende Zinsen und Tilgung für ein Darlehen in Höhe von 800 000 Euro. 805 000 Euro steuert zudem die Benno- und Inge-Behrens-Stiftung bei. Die Genossenschaft muss allerdings vom Samtgemeinde-Zuschuss langfristig einen Anteil von 600 000 Euro ab 2014 zinslos zurückbezahlen.

1897 gründete Sanitätsrat Dr. Meinberg das Krankenhaus Salzhausen. Der Landarzt in der Nordheide empfand die medizinische Versorgung der Landbevölkerung als unzureichend. 1898 wurde der gemeinnützige Krankenpflegeverein eG als Träger der Genossenschaft ins Leben gerufen. Die ersten drei Betten des "Krankenhauses" Salzhausen standen im Nebenraum eines Frisörgeschäftes. Die Betten waren sogar geliehen. Für einen Tagessatz von 1,50 Reichsmark konnten sich Patienten behandeln und pflegen lassen. 1905 wurde das alte Gendarmeriegebäude in dem Ort an der Bahnhofsstraße erworben und in den Folgejahren zum modernen Krankenhaus um- und ausgebaut.

Mittlerweile verfügt das einzige genossenschaftlich geführte Krankenhaus in Deutschland über 80 Betten und mehrere Fachabteilungen wie Innere Medizin, Chirurgie, Urologie oder Anästhesie. Doch das Angebot umfasst auch die Bereiche Krankengymnastik, den häuslichen Pflegedienst "Pflege zu Haus", Tagespflege Maschensfeld, Sozialstation, "Essen auf Rädern", Kurzzeitpflege, Hausnotruf, Betreutes Wohnen und das Senioren- und Pflegeheim "Heidmarkhof".

Das Krankenhaus ist einer der größten Arbeitgeber in der Region. Die Mitgliederzahl des gemeinnützigen Krankenpflegeverein eG beträgt derzeit 1137. Sie haben insgesamt 5292 Geschäftsanteile gezeichnet. Ein Anteil ist für einen einmaligen Betrag von 75 Euro zu erwerben.