Nach drei Jahren in Wartestellung übernimmt der Oberstudiendirektor jetzt ganz offiziell die Leitung des Riemann-Gymnasiums in Scharnebeck

Scharnebeck. Seit drei Jahren lenkt Thomas Müller die Geschicke des Gymnasiums Scharnebeck. Drei Jahre tat er dies in der Funktion als kommissarischer Leiter. Nun endlich sind die Verhältnisse geordnet und Müller hat seine offizielle Ernennungsurkunde zum Schulleiter erhalten. Damit darf er endlich und verdient den komfortabelen Chefsessel einnehmen. Der Oberstudiendirektor ist erleichtert.

Überaus anstrengende Jahre liegen hinter der Scharnebecker Schule. Es war eine Zeit der Bewährung, der Herausbeforderung, der Veränderung und Bestätigung. Müller hat alle Prüfungen bestanden, ein langes Bewerbungsverfahren durchlaufen und sich durchgesetzt. Zum Verhängnis waren der Schule verheerende Ergebnisse bei der Schulinspektion wie auch der folgenden Nachinspektion geworden. Müllers Vorgänger Norbert Mischke musste gehen, das war 2008.

Inzwischen hat die Schule das Jammertal durchschritten und zeigt sich nicht nur äußerlich verwandelt dank millionenschwerer Investitionen in den Umbau des Schulzentrums durch den Landkreis Lüneburg. Wesentliche Veränderungen gab es auch innen. Müller regiert nicht als Patriarch, sondern versteht sich als Teil des Ganzen. "Bei mir laufen die Fäden zusammen, die Arbeit macht aber das Kollegium", so Müller.

Seine Kollegen hätten in den vergangenen Jahren enorme Arbeit geleistet, um die Schule vorwärts zu bringen und ihre Qualität zu verbessern. "Den Weg der Qualitätsentwicklung will ich weiter beschreiten", sagt der 53 Jährige, der übrigens Mathematik unterrichtet. Aus eigener Unterrichtserfahrung weiß er, dass für eine erfolgreiche pädagogische Arbeit ein generell positives Schülerverständnis unentbehrlich sei.

So hat auch Müller seinen ganz persönlichen Anteil am Erfolg der Schule, die sich endlich wieder ihre Lehrer aussuchen kann. Die Zeiten, in denen sich Pädagogen und Schüler anderweitig orientierten, sind Vergangenheit. Daran wolle er sich auch wirklich nicht mehr erinnern, versichert Müller.

Bestens in Erinnerung bleiben ihm hingegen die Sommerferien 2008, die er bis auf wenige Tage in der Schule verbrachte: "Ich habe mir drei Tage Urlaub gegönnt - auf einem Traktor in Jever."

Müllers Stärken sind seine Frohnatur und Ausgeglichenheit. Vielleicht hat seine Herkunft ihn geprägt: "Ich bin in Jever geboren, da wo das schöne Bier herkommt." Sein Amt habe er stets als positive Herausforderung betrachtet, so Müller, der schon als Schüler wusste, dass er selbst einmal Lehrer werden wollte. Studiert hat er in Göttingen, neun Jahre blieb er der traditionsreichen Universitätsstadt treu.

Anschließend lehrte Thomas Müller sechs Jahre an der Deutschen Schule im südafrikanischen Johannesburg, um dann in Lüneburg Fuß zu fassen. Erst an der Herder- Schule, dann ab 2001 als stellvertretender Schulleiter am Bernhard-Riemann-Gymnasium.