Die Autoren des Kochbuchs für Arme bringen Einkaufsführer heraus, in dem sie 1200 Haushaltsartikel vergleichen

Lüdershausen/Mechtersen. Das Sparkochbuch hat Kurt Meier aus Lüdershausen und Uwe Glinka aus Mechtersen berühmt gemacht. Als Krisenköche zeigten sie mit dem Kochbuch für Arme, wie günstige und ausgewogene Ernährung nach dem Regelsatz Hartz IV möglich ist.

Nun bringen sie eine neue Idee auf den Markt. Die Broschüre, die ab Mitte September zu haben sein wird, trägt den Titel ,,Sparen leicht gemacht - Einkaufsführer Haushalt." Die Sammlung ist ein Führer durch den Preisdschungel bei Haushaltsartikeln für den täglichen Bedarf: von der Seife über das Spülmittel, den Allzweckreiniger, das Toilettenpapier bis hin zum Deo, Shampoo und Backpapier.

"Der Einkaufsführer ist eine logische Fortsetzung unseres Sparkochbuches, auch wenn er nichts mit dem Kochen zu tun hat", sagt Kurt Meier. Die Preisrecherche für das Buch und ihre damalige Lebenssituation habe jedoch den Impuls geliefert, so Uwe Glinka. "Als ehemalige Hartz IV-Empfänger wissen wir, wie es ist, mit einem knappen Budget einkaufen zu müssen."

Dabei sei es schwierig, auf den ersten Blick den günstigsten Preis für ein Produkt zu erkennen, sagt Meier. Das liege an den unterschiedlichen Richtgrößen. Mal werde der Grundpreis für einen Liter oder ein Kilogramm angeben, ein anderes Mal für 500 Gramm oder einen halben Liter. Und dann gebe es unterschiedliche Verpackungsgrößen bei gleichen Preisen. "Das machen alle Handelsketten so", sagen die beiden. Beispiel: Brillenputztücher gibt es in Packungen mit 25, 50 und 52 Stück.

Die Partner nahmen für ihr Buch acht Handelsketten unter die Lupe: Drogerien, Discounter, Supermärkte. Meier: "Voraussetzung war, dass eine Kette 90 Prozent der Produkte für den täglichen Bedarf im Sortiment hat. Andernfalls wäre das Ergebnis unserer Arbeit nicht aussagefähig gewesen." Zu zweit sind sie zum umfassenden Preischeck aufgebrochen, verbrachten dabei jeweils sechs bis sieben Stunden in Filialen, werteten anschließend wochenlang die Ergebnisse von mehr als 1200 Artikeln aus, die sie intensiv unter die Lupe genommen hatten. "Wir haben nur die Normalpreise notiert, aber keine Sonderangebote. Denn es geht nicht um die Schnäppchenjagd, sondern um das strukturierte und gezielte Einkaufen", sagt Uwe Glinka.

Während ihrer Recherche hätten sie sich von diversen Trugschlüssen verabschieden müssen. "Wir Verbraucher haben ein falsches Einkaufsverhalten", sagt Meier. Gleich mehrmals hätten sie einen Aha-Effekt gehabt. "Drogeriefachmärkte sind nicht unbedingt billiger als Supermärkte und diejenigen, die am meisten Werbung machen, sind nicht immer die günstigsten Anbieter." Es gebe gravierende Preisunterschiede. "Die Unternehmen setzen darauf, dass wir Verbraucher bequeme Gewohnheitstiere sind. Deshalb suggerieren sie uns, dass es bei ihnen am billigsten ist. Wir glauben das und blicken nicht über den Tellerrand hinaus und stellen deshalb auch nicht fest, dass es woanders die gleichen Produkte für weniger gibt. Das kostet uns Verbraucher viel Geld, das wir sparen können", so Meier.

Uwe Glinka und Kurt Meier haben Beispiele für ihren Preisvergleich parat, der immer auf der gleichen Menge eines Produktes beruht. So kostet Shampoo für Kinder je nach Handelskette zwischen 65 Cent und 1,99 Euro, Rasierschaum zwischen 75 Cent und 1,59 Euro, Allzweckreiniger zwischen 75 und 99 Cent. Die beiden Autoren legen aber Wert darauf, dass sie lediglich Preise vergleichen, nicht aber die Qualität der Artikel. Mehr Informationen im Internet.

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