Musikschüler begleiten Grundsteinlegung für Neubau. Umzug für 2012 geplant

Lüneburg. "Das Bauen will nicht enden", zitierte Lüneburgs Bürgermeister Dr. Gerhard Scharf (CDU) gestern Vormittag leicht abgewandelt das Frühlingsgedicht von Ludwig Uhland (1787-1862). Denn nach dem Grundstein für den Ausbau des Busbahnhofs, die St.-Ursula-Schule und das neue Zentralgebäude der Leuphana Universität und vor dem Grundstein für die neue Sporthalle und das neue Museum war jetzt der Zeitpunkt des offiziellen Beginns der Bauarbeiten an der neuen Musikschule.

Voraussichtlich im nächsten Jahr soll die Musikschule von ihrem jetzigen Standort An der Münze an ihren neuen an der Lindenstraße/ Sülztorstraße ziehen. 5,54 Millionen Euro kostet der Bau, der als sogenannte Öffentlich-Private-Partnerschaft umgesetzt wird. Innerhalb der nächsten 20 Jahre zahlt die Stadt die Summe ab. Übernehmen wird die Kommune das Gebäude sowie das der neuen St.-Ursula-Schule und das der neuen Sporthalle - beides entsteht in direkter Nachbarschaft zur Musikschule - jedoch bereits nach der Fertigstellung. Bauunternehmer ist die Firma H.F. Wiebe aus Achim, die Deutsche Kreditbank ist der dritte Vertragspartner im Bunde.

Rund 1800 Quadratmeter Nutzfläche entstehen, die Aula wird 199 Plätze bieten. Zwar seien die Kosten von Sanierung des alten Hauses und Neubau "in etwa vergleichbar", sagte Bürgermeister Scharf. "Aber wir bauen trotzdem neu." Vorteile seien die unmittelbare Nähe der Einrichtungen zum Theater sowie die Energieeinsparungen. Scharf vertrat Oberbürgermeister Ulrich Mädge (SPD), der zurzeit auf Kur ist. Für die Feier am vergangenen Sonntag anlässlich des Grundsteins für das Zentralgebäude der Universität war er kurzfristig nach Lüneburg gereist, gestern jedoch ließ er sich vertreten. Scharf sagte: "Andere Kommunen schließen Schwimmbäder, Schulen und Museen. Wir bauen neu." Zwar besitze auch Lüneburg "keinen Dukatenesel", nutze aber "die Möglichkeiten, die sich bieten: Konjunkturpaket, EU-Fördermittel, Bevölkerungswachstum und Mut von Rat und Oberbürgermeister".

Die Vorsitzende des Elternbeirats der Musikschule, Dr. Bettina Ende-Henningsen, dankte den Entscheidungsträgern für das "Bekenntnis zu Kindern" und sagte, die Investition werde sich auszahlen: "In Kommunikation, Projekten und in der Attraktivität der Stadt." Die Grundsteinlegung sei aber auch die "Materialisierung der jahrelangen exzellenten Arbeit des Kollegiums der Musikschule - sie konnte nicht übergangen werden".

Musikschulleiter Ulrich Petersen dankte allen Beteiligten mit dem Wunsch, der Grundstein möge "Schutzstein, Glücksstein und Erfolgsstein" werden. In die Kartusche packte er gemeinsam mit Scharf eine Stimmgabel, Baupläne, Münzen und eine aktuelle Tageszeitung. Einen Vorgeschmack für die künftigen Töne auf dem Grundstück bekamen die Gäste auch zu hören: Denn für die Musik bei der Grundsteinlegung und Feier im Theaterfoyer sorgten das Percussion-Ensemble sowie das Holzbläsertrio der Musikschule.