In Amelinghausen wurde der Grundstein für das neue Projekt des Vereins RegioKult gelegt

Amelinghausen. "Was wäre eine Heidschnuckenherde ohne Stall", fragte die Vorsitzende des Vereins RegioKult, Lisa Studtmann, die rund 80 Gäste. Sie hatten sich auf einer kleinen Baustelle in der Kronsbergheide versammelt, um anlässlich des zehnjährigen Vereinsjubiäums die Grundsteinlegung eines Schafstalls zu feiern. Der Verein kümmert sich um Natur und Umwelt, Heide-, Bau- und Landschaftspflege sowie Kultur- und Landschaftspflege in der Samtgemeinde.

RegioKult und seiner Vorsitzenden Studtmann gelang es vor drei Jahren, wieder eine Heidschnuckenherde in die Samtgemeinde zu locken. Im Vorweg schloss der gemeinnützige Verein mit Eigentümern von Heideflächen Pachtverträge ab. Seitdem zieht Schäfer Thomas Rebre von Mai bis Oktober mit mindestens 250 Heidschnucken über 160 Hektar gepachtete Heideflächen.

Der Schafstall wird errichtet, damit die Herde auch in der Herbst- und Winterzeit der Samtgemeinde erhalten bleibt. Das Besondere an dem Projekt "Kulturlandschaft Arbeit", wie es die Beteiligten genannt haben, ist dessen ganzheitlicher Ansatz. "Dahinter verbirgt sich eine Qualifizierungsmaßnahme für Menschen, die ohne Arbeit sind", sagte Verwaltungschef Helmut Völker bei der Grundsteinlegung.

20 Langzeitarbeitslose wurden für das Projekt ausgewählt. Sie arbeiten in allen Gewerken, von der Zimmerei über den Tiefbau bis hin zum Landschaftsbau. "Unser Ziel ist die Vermittlung der Teilnehmer in den ersten Arbeitsmarkt", sagte Dieter Schlömp von der Hamburger Ausbildung und Arbeit Plus GmbH. Freudig verkündete er die Vermittlung eines ersten Teilnehmers. Besonders an diesem Projekt sei die Nachhaltigkeit: "Hier wird etwas gebaut, das noch in 100 Jahren steht."

Überdies haben sich örtliche Handwerksbetriebe gefunden, die die Arbeit der Teilnehmer in einer Werkstatt ermöglichen. Für das Gelingen des Projekts stehen viele Mütter und Väter als Helfer, aber auch der Landkreis, der den Bau im Landschaftsschutzgebiet genehmigte. Oder der Sodestorfener Grundstücksbesitzer Dirk Gabers, der das Land zur Verfügung stellte.

Die Kosten in Höhe von 527 000 Euro setzen sich zusammen aus einem erheblichen Qualifizierungsanteil (343 861 Euro) und dem wesentlich niedrigeren Investitionsanteil (183 757 Euro). Allein 417 600 Euro entstammen dem Europäischen Sozialfond, 60 000 Euro sind Gelder aus dem Kommunalen Entwicklungsfond des Landkreises und mit 50 000 beteiligt sich die Samtgemeinde Amelinghausen. Mit der Fertigstellung des Stalls ist Ende des Jahres zu rechnen.