Zahlreiche Gemeinden im Landkreis Lüneburg bleiben auf Bauplätzen sitzen. In Tespe jedoch weist man neues Bauland aus, und das nicht zu knapp.

Insgesamt wird dort ein Areal von 15 Hektar für den Bau von 160 Einfamilienhäuser erschlossen.

Vor nicht einmal einem Jahr verkündete die Niedersächsische Landgesellschaft in Lüneburg: Das Häuschen im Grünen scheint in der Fläche des Landkreises nicht mehr modern zu sein. Vielmehr entspreche es dem Zeitgeist, in der Stadt zu wohnen. Allerdings können sich viele Familien das Leben in der Stadt nicht leisten.

Vor diesem Hintergrund könnte die Gemeinde Tespe mit ihrer Entscheidung richtig liegen. Obwohl die Frage erlaubt sein darf: Wer zieht in die Elbmarsch und warum? Tatsächlich hat die Kommune - abgesehen vom Kernkraftwerk vis à vis - einiges zu bieten, wovon andere im Osten des Landkreises träumen.

In Tespe lockt, neben dem ländlichen Ambiente entlang der Elbe, eine optimale, mit dem Fahrrad gut erreichbare Infrastruktur. Nach Hamburg fährt der Schnellbus. So bleibt jungen Familien die Anschaffung eines Zweitwagens erspart. Ein nicht unerheblicher Vorteil neben den günstigen Grundstückspreisen, die für Tespe sprechen. Wäre da nicht Krümmel gegenüber, dessen Tage dem Anschein nach gezählt sind.

Die Entscheidung der Kommune für die Werbung von Neubürgern scheint somit weniger blauäugig als vielmehr hoffnungsvoll mutig zu sein.