Dass der Antrag der SPD-Genossen aus Scharnebeck nicht zur Aussprache auf dem Parteitag des SPD-Unterbezirks Lüneburg gelangte, ist schade.

Der Vorstand des Ortsvereins hat das eindeutige Votum der Mitglieder gegen die Erweiterung der LVA kassiert und damit einen potenziellen Stolperstein auf dem Parteitag der genossen aus dem Weg geräumt. Wo kein konkurrierender Antrag - keine Diskussion. Überhaupt mühten sich alle um ein harmonisches Gesamtbild - kein Stachel, keine Spitze, keine Kritik, die sich auf dem Parteitag finden ließ. Die Harmonie und Einigkeit bei den Sozialdemokraten war beinahe unheimlich.

Dabei bekennt sich die SPD in ihrem Gruppenvertrag mit Bündnis 90/Die Grünen im Kreistag klar zur Ablehnung der Massentierhaltung. Für eine naturverträgliche Landwirtschaft ohne Gentechnik wollen sich die Genossen einsetzen und gegen die industrielle Massentierhaltung. Doch nun spricht sich die SPD auf ihrem Parteitag für die Erweiterung der Lehr- und Versuchsanstalt für Tierhaltung aus. Zahlen werden nicht genannt. Der Vorstoß wird mit dem Argument begründet, mit dem Angebot in Echem die Bildungsregion Lüneburg auch überregional attraktiv zu machen.

Welche Konsequenzen es für eine Partei haben kann, sich den Forderungen ihrer Mitglieder an der Basis zu verschließen, kann man derzeit an der FDP beobachten. So weit sollte es die SPD schon mit Blick auf die anstehende Kommunalwahl nicht kommen lassen.