Bürgerversammlung im Fürstentummuseum. Oberbürgermeister Mädge erläuterte die Pläne der Stadt. Salzmuseum soll erweitert werden

Lüneburg. Mit der Umgestaltung der Lüneburger Museumslandschaft haben sich Stadt und Landkreis Großes vorgenommen. Zehn Millionen Euro an Baukosten fallen allein für Sanierung und Erweiterung des Fürstentummuseums in der Wandrahmstraße an. Dass in Zeiten defizitärer Haushalte ein solches Vorhaben dem Bürger nicht leicht zu vermitteln ist, räumte Oberbürgermeister Ulrich Mädge auf der Bürgerversammlung im inzwischen teilweise sanierten Fürstentummuseum ein.

"Natürlich werde ich immer wieder gefragt, wozu diese Investitionen gerade jetzt gut sein soll. Um das Museum gibt es schon seit Jahrzehnten Diskussion, danach folgte eine gewisse Erstarrung. Jetzt gab es die Möglichkeit, EU-Mittel zu bekommen, eine Sanierung des Hauses für rund vier bis fünf Millionen Euro wäre ohnehin fällig gewesen", sagte Mädge. Zu den jetzt anfallenden Baukosten wird die Europäische Union rund 2,2 Millionen Euro dazu geben, 1,8 Millionen kommen vom Landkreis 1,1 Millionen von Stiftungen. Rund 300 000 Euro möchte die Stadt durch den Verkauf des Naturmuseum erlösen, der Rest des Geldes kommt aus der Stadtkasse.

"Die Museen dieser Stadt zu erhalten, gehört zur Traditionspflege der Salz- und Hansestadt. Wir müssen das Gesicht der Stadt bewahren", sagte Mädge. "Die Kultur in der Stadt ist ein Wirtschaftsfaktor, vor allem mit Blick auf den Tourismus. Deshalb wollen wir die Museumslandschaft als zentralen Bestandteil unserer Kultur fördern", sagte Kulturreferent Jürgen Landmann. Notwendig ist die Neuaufstellung für Landmann auch unter einem anderen Gesichtspunkt: zukünftig werden nur Museen, die vom niedersächsischen Museumsverband registriert und zertifiziert worden sind, öffentliche Fördermittel erhalten.

"Viele kleine, museale Einrichtungen im Landkreis, wie das Heimathaus in Adendorf, werden allein auf Dauer nicht lebensfähig sein. Sie brauchen öffentliche Förderungen. Eine Zertifizierung ist Voraussetzung dafür. Das neue Museum, das hier entsteht, soll mit allen musealen Einrichtungen im Landkreis ein Netzwerk bilden, das auch die kleinen Einrichtungen unterstützt", sagte Landmann.

Nach Abschluss der Bauarbeiten an der Wandrahmstraße will die Stadt den nächsten Schritt zur Neuordnung der Museumslandschaft gehen. "Im Jahr 2013 wechselt der Supermarkt in der alten Saline auf das Postgelände. Danach möchten wir das Salinenhaus zurückkaufen, um das Salzmuseum erweitern zu können", sagte Mädge.

Die Zuhörer schienen dem Konzept im Großen und Ganzen zuzustimmen, Fragen wurden nur zu Details gestellt. Ob der Erhalt des sogenannten Krügerbaus auf dem Hof des Museums gewährleistet sei, wollten mehrere Zuhörer wissen. "Wir untersuchen derzeit die Statik des Gebäudes und prüfen, welche Summe wir in eine Sanierung des Gebäudes stecken müssten. Sobald es ein Ergebnis gibt, müssen wir damit in die Gremien. Bisher ist die Sanierung nicht durchfinanziert, der Rat wird eine politische Entscheidung treffen müssen", sagte Mädge.

Dass für das neue Museum in der Wandrahmstraße noch kein Name gefunden ist, erfuhren die Besucher vom Leiter des Salzmuseums, Christian Lamschus. Und es soll eine einheitliche Museumscard, eine Kooperation mit den Lüneburger Stadtführern und der Stadtmarketing entwickelt werden.