Der neue Lärmschutzwall steht bereits. Auch Arbeiten am Bahnhof Lüneburg im Plan

Lüneburg. Die Arbeiten am Lüneburger Bahnhof liegen voll im Plan. Das gelte sowohl für die Finanzen, als auch für die Zeit, sagte Stadtsprecherin Suzanne Moenck der Rundschau. Zurzeit werden an der südlichen Seite der Dahlenburger Landstraße Betonpfähle freigelegt, die als Gründung für die neue Brücke dienen werden.

An der nördlichen Seite, dem Bahnhof zugewandt, sind die Pfeiler für den geplanten Deckel über die Straße - der oben als zusätzliche Fläche für die Busse dienen wird - bereits seit vorigem Jahr fertig. Noch stecken sie aber in blauen Hüllen, die die Arbeiter zum Schutz vor der Witterung angebracht haben. Gegenüber werden die zwölf Meter tief in das Erdreich ragenden Pfeiler zurzeit freigelegt, damit das Fundament aufgebracht werden kann.

Auch der Oberleitungsmast an der Südseite sei gerade gesichert worden, sagt Suzanne Moenck. Nächste Woche wird zudem die ehemalige Kantine neben dem Gebäude der Deutschen Bahn, die Hausnummer 16 der Bahnhofstraße, abgerissen.

Wie berichtet, sollen die Erweiterungsarbeiten für den ZOB im Sommer nächsten Jahres beendet sein. Auf der neuen Brücke entstehen sechs Bushaltestellen. Der Umbau wird 6,37 Millionen Euro kosten.

Etwas früher soll die neue Fahrradabstellanlage für 1,58 Millionen Euro fertig sein: Ende dieses Jahres steht das rund 1000 Räder fassende Gebäude auf der Fläche der bisherigen ESV-Turnhalle. Symbolischer erster Spatenstich für die Umbauarbeiten war am 10. August vergangenen Jahres. Wegen zahlreicher Fördermittel zahlt der Landkreis insgesamt nur 1,5 Millionen Euro, die Hansestadt 2,52 Millionen Euro.

Derweil baut die Bahn zwischen Lüneburg und Stelle 35 Kilometer neue Gleise für rund 280 Millionen Euro. Es werden 35 Kilometer Gleis, 52 Kilometer Oberleitung inklusive 720 Oberleitungsmasten, 52 Brücken und Durchlässe sowie mehrere Bahnsteige neu- beziehungsweise umgebaut. Überdies werden zwei neue Stellwerke errichtet und für den Schutz der Anwohner an der Bahnstrecke 17 000 Meter Schallschutzwände.

Rund 280 Millionen Euro wird der Ausbau der Strecke alles in allem kosten. Im Jahr 2014 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Dann ist es für Schnellzüge möglich, auf der Strecke Lüneburg-Stelle mit einer Höchstgeschwindigkeit von 200 Kilometer in der Stunde zu fahren. An mehreren Stellen ist bereits zu erkennen, wie die veränderte Bahnstrecke mit dem zusätzlichen Gleis aussehen wird. So wurde der Lärmschutzwall zwischen Ochtmissen und Bardowick aufgeschüttet. Einer der beiden Bahnsteige in Bardowick ist bereits neu, am anderen beginnen die Arbeiten. Angelegt ist zudem die Trasse zwischen dem Bahnhof und Ochtmissen, zum Teil wird schon Schotter aufgebracht.

In Fahrtrichtung Hamburg laufen die Bauarbeiten auch auf Hochtouren. Bäume wurden entlang der Bahngleise gerodet, eine Brücke in Radbruch abgerissen. Ein Gebäude am Bahnhof Radbruch fällt der Abrissbirne in den kommenden Tagen zum Opfer.

Für Pendler und andere Zugreisende bedeuten die Arbeiten am dritten Gleis ab 1. Mai erneut Änderungen im Fahrplan: Die InterCitys (IC) sind bis auf wenige Ausnahmen gestrichen, Inhaber von Monats- und Jahreskarten können ersatzweise die dann stündlich in Lüneburg haltenden InterCityExpress-Züge (ICE) nutzen. Alle anderen müssen einen entsprechenden Zuschlag zahlen.

Auch für die Metronom-Regional-Züge wird ein Sonderfahrplan gelten. Die Änderungen gelten bis zum 29. Oktober, dann werden die Arbeiten laut einem Bahnsprecher beendet sein.