Laut Umfrage lehnen bis zu 80 Prozent aller deutschen Konsumenten gentechnisch veränderte Lebensmittel ab. Ihr Argument: Gentechnik ist nicht kontrollierbar. Richtig, denn allein der Pollenflug einer gentechnisch veränderten Pflanze kann für den ökologischen Landbau zur Gefahr werden. So fliegen beispielsweise Gen-Rapspollen durch Wind oder Insekten getragen kilometerweit. Werden Wildpflanzen bestäubt, ist die Verunreinigung nicht mehr rückgängig zu machen.

Allerdings sind es keineswegs nur Ökobauern, die grundsätzlich die Gentechnik ablehnen, auch ein großer Teil der konventionellen Betriebe verzichtet darauf. Deshalb ist ein Nebeneinander der Landwirtschaft mit und ohne Gentechnik wohl kaum möglich.

Andererseits ist ein grundsätzliches Verbot der Gentechnik in der Landwirtschaft aufgrund von EU-Richtlinien nicht durchsetzbar. Möglich sind dagegen feiwillige Erklärungen der landwirtschaftlich wirtschaftenden Betriebe in der der Region, auf den Einsatz veränderten Saatgutes zu verzichten.

Auch Kommunen entscheiden sich zu diesem Schritt. Mittlerweile zählt die Initiative "Gentechnikfreie Regionen in Deutschland" 1000 gentechnikfreie Höfe und 249 ebensolche Kommunen. Diesen hoffnungsvollen Anfang sollte der Landkreis Lüneburg weiter unterstützten. Auch vor dem Hintergrund, dass die Anbaufläche gentechnisch veränderter Kulturpflanzen weltweit jährlich um etwa zehn Millionen Hektar steigt.

Im Vergleich zum weltweiten Anbau liegen jedoch nur 0,1 Prozent dieser Flächen in Europa. In Deutschland sind sie (ausschließlich Mais) von 2005 bis 2008 jährlich etwas angestiegen; doch weniger als drei Prozent der Anbauflächen Europas liegen in Deutschland. In Niedersachsen wurde bisher in sehr geringem Umfang gentechnisch veränderter Mais angebaut. Doch jeder Hektar ist einer zu viel.