Abgeordnete der SPD-Fraktion besuchen Fakultät für Nachhaltigkeit an der Leuphana

Lüneburg. Die Kreistags- und die Stadtratsfraktion der SPD haben die im vorigen Oktober neu gegründete Fakultät "Nachhaltigkeit" der Leuphana Universität besucht. Sie setzt in Forschung und Lehre einen besonderen Schwerpunkt beim Thema Nachhaltigkeit.

In ihrer inhaltlichen Ausrichtung sei das in Deutschland zurzeit einmalig, so der Leiter der Fakultät, Professor Wolfgang Ruck. Ziel sei es, einen Weg zu finden, die Bedürfnisse der Gegenwart zu erfüllen, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre Bedürfnisse nicht befriedigen können.

"Das Thema Umwelt und Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema für uns. Wir wollen, dass es für die Entwicklung der Region noch stärker als bisher berücksichtigt wird", so Franz-Josef Kamp, Vorsitzender der Kreistagsfraktion. "Wir sind dankbar für Anregungen und Hinweise der Wissenschaftler."

In seinem Vortrag stellte Ruck dar, dass Menschen mit den Ressourcen der Erde zu großzügig umgehen, um die Bedürfnisse nach Nahrung, Bildung, Kommunikation und Mobilität zu befriedigen. Klimawandel, Treibhausgase, Übersäuerung der Ozeane, Erosion und Armut seien nur ein paar Probleme, die daraus folgten und die Erde zu einem instabilen System werden lasse.

Die Studierenden der Fakultät befassen sich zum Beispiel mit der landwirtschaftlichen Nachhaltigkeit. So sei der Bauernverband Nordostniedersachsen an die Universität herangetreten. Gemeinsam werde nun versucht, neue Wege für Landwirte der Region zu erarbeiten, damit diese ohne industrielle Massentierhaltung überlebensfähig sind, so Ruck.

"Unser Landkreis birgt viel Potenzial. Die Achtung vor der Kreatur und die Bewahrung der Kulturlandschaft sind uns wichtige Anliegen. Wir wollen unseren Beitrag dazu leisten und werden eine industrielle Massentierhaltung nicht zulassen", sagt Herbert Meyn, umweltpolitischer Sprecher der Kreistagsfraktion.

Ein wichtiges Thema für die Fakultät ist auch die Frage der Nachhaltigkeit des geplanten Neubaus eines Audimax. Die erarbeiteten Vorschläge zur besseren Energienutzung hätten Eingang in die Planung gefunden, sagte Ruck. Unter anderem sei vorgeschlagen worden, Erdwärme zu nutzen und die Wärme des Sommers zu speichern und im Winter zu nutzen. Ruck: "Dazu könnte ein Wärmespeicher unter dem Audimax in 300 Meter Tiefe entstehen, wo die durch Kühlung des Gebäudes entstehende Wärme im Grundwasser gespeichert später zur Erwärmung des Niedrig-Energie-Gebäudes zurückgewonnen wird."