Am 26. März ist es so weit: dann will die Initiative KIS (Kunst trifft Innenstadt) um Kurt Bader Politiker aller im Stadtrat vertretenen Parteien zu einer Podiumsdiskussion einladen.

Lüneburg. "Ich finde es gut, wenn jetzt Bewegung in die Debatte kommt", sagt Bader. Gemeinsam mit mehreren Akteuren der freien Kunstszene in Lüneburg möchte er das Gebäude der alten Musikschule An der Münze in ein Kulturzentrum verwandeln.

Im Stadtrat jedoch scheinen sich die meisten Fraktionen bereits auf eine andere Linie festgelegt zu haben: Sie bevorzugen als Standort für ein neues Kulturzentrum die alte Bäckerei im Speicherviertel am Meisterweg.

Der Grund liegt vor allem in der Finanzierung des Vorhabens. Für die Sanierung des Gebäudes im Speicherviertel hofft man auf Fördergelder, während die Stadt den Verkaufserlös für das Gebäude An der Münze bereits für den Neubau der Musikschule im Rahmen des ÖPP-Projekts an der Lindenstraße eingeplant hat. "Dazu kommen die von der Stadt im Zuge der Vorbereitung des ÖPP-Verfahrens ermittelten Renovierungskosten von circa 500 000 Euro für eine Nachnutzung der alten Musikschule", sagt Friedrich von Mansberg (SPD), Ratsherr und Vorsitzender des Kulturausschusses der Stadt.

Dass die Sanierung des Gebäudes An der Münze jedoch so teuer kommen muss, bezweifeln Stadtratsfraktion und Ortsverband der Linken. "Oberbürgermeister Mädge hat im Bauausschuss im Januar letzten Jahres andere Zahlen genannt. Der Sanierungsbedarf wurde damals mit maximal drei bis vier Millionen Euro angesetzt", sagt Michél Pauly, Pressesprecher der Linken. Er verweist auch darauf, dass eine Instandhaltung des benachbarten Jugendzentrums kostenmäßig nicht mehr zu Buche schlägt, denn der Verbleib des Jugendzentrums am alten Standort in der Katzenstraße scheint gesichert.

Kurt Bader und seine Mitstreiter wollen ihr Vorhaben auf jeden Fall weiter verfolgen. "Die alte Bäckerei im Speicherviertel liegt nicht in der Innenstadt. Unser Konzept ist ein anderes: Wir wollen nicht nur Kunst und Kultur in der Innenstadt anbieten, sondern auch eine Begegnungsstätte für die Generationen schaffen", sagt er.

Dass dem Konzept derzeit ein schlüssiger Finanzierungsplan fehlt, muss nicht so bleiben: Eine KIS-Arbeitsgruppe soll sich um Finanzierungsvorschläge kümmern. Der Verweis auf die fehlenden Finanzmittel beeindruckt Bader nicht. "Auf diese Weise wird dem Bürger aufgedrückt, was eigentlich die Stadt leisten müsste - nämlich die Schaffung einer Infrastruktur, die Kunst und soziale Anliegen in die Innenstadt integriert", sagt er.