Teilnehmerinnen des Projekts “Schenk mir einen Tanz“ erhalten heute Urkunden im Rathaus

Lüneburg. Die Pubertät ist eine schwierige Zeit. Das wissen nicht nur Eltern, das spüren besonders die Jugendlichen selbst. Sich selbstbewusst vor anderen zu zeigen, ist für viele nicht einfach. Ein Projekt, das helfen soll, den Übergang von der Schule ins Berufsleben erfolgreich zu bewältigen ist "Schenk mir einen Tanz". Der Kurs, den Schülerinnen der achten bis zehnten Klassen an der Real- und Hauptschule Kaltenmoor für ein halbes Jahr belegen können, ist Teil des Förderprogramms der Europäischen Union unter den Stichworten Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier Biwaq.

Die Idee, die hinter dem Konzept steckt, ist einfach: Die kulturelle Kompetenz der Mädchen soll gestärkt und die interkulturelle Toleranz und der Austausch erhöht werden. Vor allem in Kaltenmoor, einem Stadtteil in dem mehr als 40 Prozent der Bewohner einen Migrationshintergrund haben, ist das friedliche Zusammenleben von Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen wichtig.

Seit 2009 tanzt Nurka Casanova jede Woche zwei Stunden mit den Mädchen zwischen 14 und 16 Jahren zu feurigen Latino-Rhythmen und bringt ihnen Salsa, Merengue und andere Tänze bei. Längst ist mehr als ein Unterrichtsprojekt aus der Tanzgruppe geworden.

Im vergangenen Jahr sind Nurka Casanova und ihre Tänzerinnen mit dem Niedersächsischen Integrationspreis ausgezeichnet worden. Noch bis Oktober 2012 ist die Finanzierung des Projektes, das zu großen Teilen aus EU-Mitteln bezahlt wird, gesichert.

Uwe Nehring, der als Quartiersmanager Kaltenmoor betreut, ist von Wirksamkeit und Wichtigkeit des Projektes überzeugt. "Bei 'Schenk mir einen Tanz' geht es nicht nur um Tanzschritte, sondern darum, sich zu präsentieren. Das ist auch für das weitere Leben, zum Beispiel für Bewerbungsgespräche wichtig." Sobald das Thema Berufsberatung und Bewerbung direkt zur Sprache komme, zeigten die Jugendlichen in der Regel eher wenig Interesse, ist die Erfahrung des engagierten Quartiersmanagers.

Zudem würde den Jugendlichen mit Migrationshintergrund mit Tanzlehrerin Nurka Casanova, die in Peru geboren wurde und nun als selbstständige Unternehmerin in Lüneburg lebt, ein positives Beispiel dafür vor Augen geführt, dass man seine Ziele im Leben auch erreichen könne. Das Projekt wird sehr gut angenommen. "Es gibt nach jedem Halbjahr Mädchen, die gern weiter tanzen wollen", so Nehring.

Heute um 17 Uhr erhalten die Absolventinnen des vergangenen Kurses im Rathaus ihre Urkunden.