Immer mehr Menschen wünschen für ihre Bestattung alternative Formen

Lüneburg. Immer mehr Menschen suchen nach Alternativen zu den traditionellen Bestattungsformen auf Friedhöfen. Nun will die Ratsfraktion der Grünen prüfen lassen, ob es auch auf Lüneburger Stadtgebiet in absehbarerer Zeit eine erste Bestattungsfläche außerhalb eines Friedhofs geben kann.

"Wir möchten wissen, ob die Verwaltung die Möglichkeit sieht, an einem bestehenden Friedhofstandort ein Angebot für einen Friedhain zu entwickeln oder ob in jedem Fall ein gesonderter Standort erforderlich wäre", sagt Ulrich Blanck, Ratsherr der Grünen im Lüneburger Stadtrat.

In Vorbereitung ist eine solche Einrichtung bereits in der Samtgemeinde Ostheide. Im vergangenen Sommer hat der Rat der Samtgemeinde die Einrichtung eines Friedwaldes in Barendorf beschlossen. 15 Hektar groß ist das Areal, das derzeit von der Revierförsterei Sellhorn für das Land Niedersachsen verwaltet wird. Eine weitere Einrichtung dieser Art existiert bisher in Niedersachsen nur in Bispingen in der südlichen Lüneburger Heide. Dort können bei einem privaten Unternehmen für 99 Jahre Grabplätze gemietet werden, an dem nächsten Baum wird eine Plakette mit dem Namen des Verstorbenen angebracht. Auch gemeinschaftliche Bestattungen sind möglich. Das jeweilige Areal bleibt, trotz seiner Nutzung als Bestattungsstätte, als Waldgelände erhalten und ist weiter offen für Spaziergänger.

Die Vorteile einer solchen Einrichtung sind für die Grünen offensichtlich. "Diese Möglichkeit der Bestattung erfordert keine Hinterbliebenen zur Grabpflege, ermöglicht aber trotzdem einen zu Lebzeiten selbst gewählten Platz zum Trauern", sagt Ulrich Blanck, der die Schaffung eines Friedhains jetzt im Stadtrat erörtern will.