Fragwürdige Leistungen

"Die IHK schreibt schwarze Zahlen"

Rundschau-Interview mit den Kammerchefs Michael Zeinert und Eberhard Manzke

Hamburger Abendblatt 25. Januar

Mit Ruhm bekleckern sich die beiden Kammerfürsten Zeinert und Manzke in dem Interview nicht gerade. Wenn Defizite zu erwarten sind, erhöht man einfach die Zwangsbeiträge oder durch Absenkung des Freibetrages die Anzahl der Zwangsbeitragszahler - und schon stimmt die Kasse wieder. Und wenn Beiträge gesenkt werden, dann seltsamerweise immer nur jene Umlagen, die ertragsstarke Unternehmen zu zahlen haben, jedoch nie die Grundbeiträge, die besonders die Kleinunternehmen belasten.

Sollten aber Leute, die über das rechtmäßige Handeln von Gewerbetreibenden zu wachen haben, damit nicht zuerst einmal bei sich selbst anfangen? Also nur Dinge und Leistungen in Rechnung stellen, die sie geliefert bzw. erbracht haben? Und das nur den Auftraggebern oder Empfängern? Also auch den kommunalen, städtischen und staatlichen Stellen, denen sie ihre Leistungen bisher stets kostenlos, genauer gesagt auf Kosten der Beitragszahler, erbracht haben?

Bereits heute könnten die Kammern ihre Einnahmen aus Gebühren und Entgelten aus dem Angebot und dem Verkauf ihrer Leistungen vervierfachen, wenn sie das konsequent tun und nur noch Bagatellauskünfte kostenlos geben würden. Warum machen sie das nicht? Sind ihre Leistungen vielleicht doch nicht so gut und so gefragt, wie sie immer angeben?

Dann hätten sie in der Tat ein Problem und müssten ihre Personalstände und Gehälter Angebot und Nachfrage anpassen. Was ihre Zwangsmitglieder schon seit Jahrzehnten tun müssen.

Christoph Höll, per E-Mail

Leben vom Geld anderer

Dass die IHK-Spitzen in Lüneburg wieder ruhig schlafen können, beruhigt mich doch sehr. Wie einfach ist es doch vom Geld anderer zu leben. Wo ist der viel beschworene Bürokratieabbau , wo die Entlastung des Mittelstandes. Nur eine Mitgliedschaft auf freiwilliger Basis (Vereinslösung ) ergibt noch einen Sinn, der Krake IHK/DIHK/HWK frisst sich sonst weiter satt. Ohne spürbare Gegenleistung für die meisten Zwangsmitglieder, ohne wirklich demokratische und transparente Kammerwahlen. Da hilft auch die Rangliste der Eigenlobbroschüren nicht weiter.

Ulrich Hain, per E-Mail

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