Gefährdete Nutztierrassen werden erhalten und gepflegt

Amt Neuhaus. Niedersachsens Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) und sein Kabinettskollege Landwirtschaftsminister Gert Lindemann (CDU) haben gestern bei der Grünen Woche in Berlin die "Arche-Region Amt Neuhaus" zur bundesweit ersten Arche-Region für den Erhalt alter und gefährdeter Haustierrassen anerkannt.

Die Kriterien für die Anerkennung, so die beiden Minister, werden schon jetzt weit übertroffen. Es gibt bereits 31 Rassen der Roten Liste gefährdeter Nutztierrassen darunter zum Beispiel Deutsches Shorthorn, Rheinisch-Deutsches Kaltblut, Rauhwolliges Pommersches Landschaf, Buntes Bentheimer Schwein, Leinegans, Pommernente und Deutscher Sperber (die Rundschau berichtete).

"Einmal mehr wird das Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue seiner Rolle als Modellregion für nachhaltige Entwicklung gerecht", sagte Umweltminister Sander. Mit der Auszeichnung als Arche-Region werde ein wesentlicher Beitrag zur Erhaltung der biologischen Vielfalt erbracht. Lindemann sagte, über viele Jahrhunderte hätten Landwirte dazu beigetragen, dass die Vielfalt der Nutztierrassen stetig gestiegen sei. "Mit der Anerkennung der Arche-Region werden nun die großen Anstrengungen von Landwirten gewürdigt, alte Haustierrassen vor dem Vergessen zu bewahren und sie als wichtigen Teil des Genpools der Nutztiere zu erhalten."

Antje Feldmann, Geschäftsführerin der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH), sagte bei der Veranstaltung in Berlin: "Mit den Arche-Höfen hat die GEH bislang einzelne Betriebe und Bauernhöfe anerkannt, die sich um die Erhaltung einer oder weniger alter Haustierrassen bemühen. Mit der Arche-Region wird dieses Konzept nun deutlich erweitert."

Besuchern werde es möglich sein, sich etwa bei einer Radtour über viele verschiedene alte Haustierrassen gleichzeitig zu informieren. Hartmut Heckenroth, Vorstandsmitglied der Stork-Foundation in Preten und ein Initiator der Arche-Region, meinte: "Wir arbeiten an einem Führer zu den verschiedenen Betrieben. Wir möchten damit auch erreichen, dass noch viele weitere Landwirte und Privatpersonen Interesse an der Erhaltung alter Haustierrassen haben und Bestandteil unserer Arche werden."