Neuneinhalb Millionen Euro, das ist besonders in Zeiten, in denen der Stadtkämmerer jeden Euro in seiner Schatulle wie einen Schatz hüten muss, viel Geld.

Diese Summe investiert die Stadt in die Neuordnung seiner Museumslandschaft.

Was hätte man mit diesem Geld nicht alles anfangen können, fragen Kritiker des Vorhabens und verweisen auf viele andere, nützliche aber unbezahlbare Projekte. Die Vorschläge sind so zahlreich, dass sich die Befürworter der Museumslandschaft beständig in die Defensive gedrängt sehen: Sollte man in Zeiten knapper Kassen nicht wirklich lieber in dringend notwendige Infrastrukturmaßnahmen investieren, statt in vermeintliche Luxusvorhaben im kulturellen Bereich?

Wirklich beantworten lässt sich diese Frage vermutlich erst, wenn er steht, der neue Museumskomplex an der Ilmenau. Denn der Erfolg des neuen Gebildes hängt von vielen unbekannten Faktoren ab. So zum Beispiel von der Stimmigkeit des neuen Ausstellungskonzepts und vor allem davon, wie es vom zahlenden Publikum letztlich angenommen wird.

Eins jedoch steht jetzt schon fest: Die einzige Alternative zur jetzt in Angriff genommenen Neuordnung wäre die Schließung zweier Museen in der Stadt gewesen. Von denen eines zuvor nicht nur im Dornröschenschlaf, sondern fast im Koma lag. Ganz zu schweigen von der maroden Bausubstanz, die einen Weiterbetrieb faktisch unmöglich machte.

Vor diesem Hintergrund darf man den Machern des Neustarts nicht nur alles Gute für ihr Projekt wünschen - als Lüneburger Steuerzahler muss man das sogar. Denn schlimmer noch als hohe Ausgaben sind nutzlos verpuffende Steuergelder, egal ob sie aus Lüneburg oder Brüssel kommen.