Die grüne Landtagsabgeordnete Miriam Staudte aus Scharnebeck hat gemeinsam mit ihrem Fraktionskollegen Christian Meyer eine schriftliche Anfrage an die niedersächsische Landesregierung zum von der Landwirtschaftskammer geplanten Bau einer Schweinemastanlage in Echem gestellt.

Echem. Der Katalog ist umfassend und enthält 33 Fragen zu dem umstrittenen Ausbau der Lehr- und Versuchsanstalt für Tierhaltung (LVA).

Sie wollen die Abgeordneten unter anderem wissen, ob die Landesregierung 1300 Mast- und 1500 Ferkelaufzuchtplätze für einen durchschnittlichen Betrieb hält, obwohl der Durchschnitt bei 817 Tieren pro Betrieb liege und ob sie die Massentierhaltung noch stärker forcieren wolle.

Auch fragen sie nach den zu erwartenden Güllemengen und ob ,,Gülletourismus" für Echem und seine Nachbargemeinden zu erwarten sei. "Welche Auswirkungen auf den Naturschutz und die Fortentwicklung des Biosphärenreservats Niedersächsische Elbtalaue hätte ein Maststall geplanter Größenordnung, der sich in Randlage des Schutzgebietes befände und welche Auswirkungen erwartet die Landesregierung auf den naturnahen Tourismus in dieser Region?", sind weitere Fragen. Ebenso interessiert es Staudte und Meyer, wie viel neue Arbeitsplätze entstehen und ob die Landesregierung den Dialog mit den Bürgern in Echem suchen will und die Forderung nach einem runden Tisch unterstütze.

"Wir wollen, dass die Vergabe von Landes-, Bundes- oder EU-Fördermittel an Bedingungen wie etwa artgerechtere Tierhaltung gekoppelt wird", sagt Staudte. Problematisch sehe sie die Konkurrenz zu den Landwirten in der Region, die nicht in dem Maße gefördert werden wie die Landwirtschaftskammer. Der bestehende Preisdruck im Lebensmittelbereich dürfe mit einem solchen Projekt wie in Echem nicht noch verschärft werden, so die Abgeordnete.

Agrarexperte Christian Meyer sagt: "Verbraucherschutz fängt im Stall und bei der Futtermittelproduktion an." Daher bevorzugten die Grünen Stallgrößen, bei denen die eigene Futtermittelproduktion möglich ist.