Bei der 18. Hohnstorfer Eiswette kamen die Elbanrainer David McAllister ganz schottisch - aber auf humorvolle Weise

Hohnstorf. Die Hohnstorfer Eiswette ist erwachsen geworden. Zum 18. Mal wurde bei der zweitältesten Eiswette in Deutschland festgestellt, ob "De Elv steit oder ob de Elv geit". Was konnte bei Tauwetter und steigendem Pegelständen anders erwartet werden, als frei fließendes Wasser?

Und dennoch wurde der Tradition ein Schnippchen geschlagen. Denn mit dem Erreichen der "Volljährigkeit" ist auch ein Generationswechsel einhergegangen. Statt des einstmals rührigen Bürgermeisters Jens Kaidas, lenkt nach dessen Rücktritt aus der Politik der nunmehr jüngste Bürgermeister der Region, der 31-jährige André Feit, die Geschicke der Gemeinde wie auch der Eiswette.

Er trat das Erbe seines Vorgängers beherzt an und lieferte sich mit Überraschungsgast David McAllister einen launigen Schlagabtausch: pointiert und nicht langatmig, humorvoll aber dabei nie zotig, durchaus politisch aber nicht parteipolitisch.

Feit gelang es mit Witz und spitzer Zunge, kleine Geheimnisse über den ungewöhnlich jungen Ministerpräsidenten (39) unters Volk zu bringen. Neben dessen schottischer Abstammung war - wie sollte es auch anders sein - der schottische Geiz stets erheiterndes Thema im Hohnstorfer Fährhaus.

Was Deutschlands einziger Ministerpräsident mit einer doppelten Staatsbürgerschaft spitzbübisch in die Schranken zu weisen wusste, indem er auf Theodor Fontanes verwies: "Geizhälse sind die Plage ihrer Zeitgenossen, aber das Entzücken ihrer Erben."

Dass die Hohnstorfer auszuteilen wissen, ist hinlänglich im Landkreis bekannt. Und so verwies in guter Tradition auch André Feit auf die Unzulänglichkeiten der Samtgemeinde. Zum Beispiel, dass 40 000 Euro Elternbeiträge aus dem Kindergarten durch falsche Berechnungen der Verwaltung in der schmalen Gemeindekasse fehlen.

Auf Händen wurde unterdessen Jens Kaidas getragen, den Feit zum Ehrenbürgermeister ernannte und für die Vermittlung des Überraschungsgastes dankte: "Denn David McAllister ist nicht etwa gekommen, weil ich als neuer Bürgermeister um einen Besuch gebeten habe. Sondern der Ministerpräsident ist bei uns, weil Jens Kaidas nachgefragt hat."