Lüneburger Kreisverband der Partei Die Linke fordert Mindestlöhne bis zum 1. Mai

Lüneburg. Mit insgesamt 8474 Menschen arbeitet rund jeder vierte Beschäftigte im Landkreis Lüneburg im Niedriglohnbereich. Das habe eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken-Fraktion ergeben, erklärt Michèl Pauly. Der Sprecher der Partei im Kreisverband Lüneburg weiter: "Die Ergebnisse für die Region sind leider bemerkenswert." Die Zahl der meist schlechter als die Stammbelegschaft bezahlten Leiharbeiter im Landkreis stieg in den vergangenen fünf Jahren landkreisweit um mehr als 15 Prozent auf jetzt 1195.

"Der Boom von Billigjobs kommt nicht nur die Betroffenen, sondern auch die gesamte Gesellschaft teuer zu stehen", so Pauly weiter. "In Lüneburg zahlt der Steuerzahler monatlich 2 218 292 Euro für so genannte Hartz-IV-Aufstocker und subventioniert so Billiglohnunternehmen." Im Landkreis Lüneburg gebe es 2935 Haushalte, die sich sowohl aus der staatlichen Unterstützung als auch aus Arbeitseinkommen bis zu der tolerierten Hinzuverdienstgrenze finanzieren.

Linken-Kreisgeschäftsführer Martin Nass fordert: "Wir brauchen endlich einen gesetzlichen Mindestlohn, um der Lohnspirale nach unten einen Riegel vorzuschieben." Die Fehlentwicklungen auf dem Arbeitsmarkt seien nicht zu übersehen. "Ohne politischen Kurswechsel geht der Aufschwung an vielen Menschen vorbei."

Eine Zunahme des Lohndumping droht nach Angaben von Nass ab Mai. Dann tritt die vollständige EU-Arbeitnehmerfreizügigkeit in Kraft. Das heißt, dass alle Einwohner der EU ohne Zugangsbeschränkungen in Deutschland arbeiten dürfen.