Natürlich wird mit Streusalz gezockt: Dort, wo die Vorräte für eine Ware sich dramatisch verringern, geht der Preis der Ware nach oben - das betrifft nicht nur das winterliche Streugut.

Wir Konsumenten erleben dergleichen im Rahmen der viel gepriesenen freien Marktwirtschaft ja auch nicht zu ersten Mal. Natürlich bleiben die erhöhten Kosten dafür dann nicht in den stillen Stuben der jeweiligen Kämmerei hängen: Wir alle zahlen die Zeche dafür, dass der Winter im Norden uns seine ungewohnt eisigen Krallen zeigt. Die Kosten für den Winterdienst werden die Kommunen, die schon jetzt unter einem riesigen Schuldenberg ächzen, in Form von Gebührensteigerungen weiterreichen müssen. Obendrauf kommen die gleichfalls steigenden Kosten für die notdürftigen Reparaturen der erst im letzten Frühjahr notdürftig geflickten Straßen und Wege.

Derweil brüten in Berlin die Experten über eine Gemeindefinanzreform, die den Kommunen Entlastung bringen soll: hoffentlich nicht mehr so lange, möchte man ihnen raten, denn wenn man den Versicherungen der betroffenen Städte und Gemeinden Glauben schenken mag, dann kreist der Pleitegeier schon sehr tief über manchem Rathaus.

Wer jetzt allerdings hofft, das mit entsprechenden Vorschlägen der Experten aus Berlin das Problem der Finanznot aus der Welt geschafft werden wird, ist demnächst vermutlich enttäuscht: Zumeist erfolgte Problembehebungen in der Vergangenheit dadurch, dass man dem Steuerzahler noch mal in die Tasche langte.

Bleibt uns nichts anderes übrig, als uns und den heimischen Straßen zumindest einen milderen Winter 2012 zu wünschen. Auf den Klimawandel will wohl niemand warten.