Es ist bereits Montag, der 3. Januar 2011. Herzlichen Glückwunsch, wenn die guten Vorsätze für das neue Jahr noch nicht über Bord gegangen sind.

Doch mal ehrlich: Sind die in der Silvesternacht euphorisch gemachten Versprechen nicht alle schon längst Schall und Rauch einer feuchtfröhlichen Party?

Besser wäre es. Denn das verschont vor blöden Fragen, wenn die Kippe in der Hand wieder glimmt, die Tafel Vollmilchschokolade genauso lecker ist wie in den Jahren zuvor, das Glas Rotwein gut durch die Kehle rinnt und es für einen Waldlauf draußen einfach zu ungemütlich ist.

Deshalb sind Vorsätze doof. Weil sie nichts anderes sind als Versprechen, die sowieso keiner einhalten will - oder aber bestenfalls kann. Gute Vorsätze sind meistens so absurd, dass sie ohnehin keiner ernst nimmt.

Oder wie wäre es, wenn das Land Niedersachsen beteuern würde, beim nächsten Wintereinbruch die Autobahnen und Bundesstraßen von Schnee und Eis zu räumen; der Landkreis, die Elbbrücke trotz weiter steigender Kosten in Millionenhöhe zu bauen? Oder der Oberbürgermeister der Stadt die Kreisfreiheit Lüneburgs ausrufen würde mit einem Stadtteil Adendorf; der niedersächsische Umweltminister versprechen würde, das fehlende Geld für den Deich in Alt Garge aufzutreiben? Die Landwirtschaftskammer zusichern würde, in Echem einen Stall für artgerechte Schweinehaltung zu bauen? Die FDP behaupten würde, die Fünf-Prozent-Hürde bei den nächsten Wahlen zu nehmen?

Doch zum Glück hat dies alles keiner versprochen. Und wenn, sind diese guten Vorsätze für 2011 bestimmt schon längst Schall und Rauch einer feuchtfröhlichen Silvesternacht.