In Europa ist es seit langer Zeit Tradition, dass junge Männer als Soldaten für ihrem Land dienen müssen. Das wird Wehrpflicht genannt.

Es gibt aber auch viele Männer, die nicht Soldat werden wollen. Die können als Ersatz auch einen zivilen Dienst machen.

Als erstes Land hat Dänemark im Jahr 1917 einen Wehrersatzdienst eingeführt, der ermöglicht, die jungen Männer für soziale Aufgaben heranzuziehen. Schweden und Niederlande 1920, Norwegen 1921 und Finnland 1931 folgten.

In Deutschland wurde im Grundgesetz 1949 in Artikel vier bestimmt: "Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden." Wer also nicht zur Bundeswehr will, kann sich weigern.

Die Zivildienstleistenden sind überwiegend in Kliniken, Jugendhäusern, Altenheimen, im Rettungsdienst und Krankentransport und in der Behindertenbetreuung eingesetzt. Sie leisten Pflege- und Fahrdienste sowie Betreuung. Der Zivildienst dauert zurzeit ebenso wie der Grundwehrdienst: sechs Monate.

Am l0. April 1961 traten die ersten 340 anerkannten Kriegsdienstverweigerer ihren Dienst an. Damals dauerte dieser Dienst ein Jahr. Heute, kurz vor dem Auslaufen der allgemeinen Wehrpflicht im kommenden Sommer und damit auch des Zivildienstes dauert er nur noch ein halbes Jahr.